Nach Angaben von Grenzwissenschaft-Aktuell haben Archäologen im kolumbianischen Amazonasgebiet einen kilometerlangen Fries mit Felszeichnungen entdeckt, der in der Zeit zwischen 12.600 und 11.800 Jahren vor der Gegenwart gezeichnet worden sein soll.
Felsmalereie La Serranía La Lindosa
© rancisco Javier Aceituno Bocanegra / sdcelarbritishmuseum.orgBeispiel der Felsmalereien von La Serranía La Lindosa
Wie das Team um Prof. José Iriarte und Dr. Mark Robinson von der University of Exeter gemeinsam mit Kollegen um Gaspar Morcote-Ríos von der Universidad Nacional de Colombia aktuell im Fachjournal "Quaternary International" (DOI: 10.1016/j.quaint.2020.04.026) berichtet, gehören die Tausende von Abbildungen zu den ältesten Darstellungen von Menschen, die einst mit Vertretern der heute ausgestorbenen eiszeitlichen Megafauna interagierten. Zugleich handele es sich um die größte zusammenhängende Ansammlung von Felskunst in ganz Südamerika.

Entdeckt wurden die Felszeichnungen im Rahmen des ERC-Projekts LASTJOURNEY, das darum bemüht ist, herauszufinden, wann sich Menschen in Amazonien niedergelassen haben und welche Auswirkungen ihre Landwirtschaft und Jagd auf die biologische Vielfalt der Region hatten.

~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Die Zeichnungen sind umfangreich:
Neben Tierdarstellungen wurden hauptsächlich geometrische Muster, menschliche Figuren, Handabdrücke, Jagdszenen und Menschen dargestellt, die mit Pflanzen, Bäumen und Savannentieren interagieren. Da einige der Abbildungen in unzugänglichen Höhen mit natürlichem Ocker-Pigment aufgebracht wurden, gehen die Forscher davon aus, dass spezielle Holzleitern genutzt wurden.

"Es gibt Zeichnungen von Hirschen, Tapiren, Alligatoren, Fledermäusen, Affen, Schildkröten, Schlangen und Stachelschweinen sowie einer scheinbar eiszeitlichen Megafauna", berichtet die Pressmitteilung der Universität. "Es gibt Darstellungen von Kreaturen, die einem riesigen Faultier, Mastodon, Kameliden, Pferden und Drei-Zehen-Huftieren mit Rüsseln ähneln. Diese einheimischen Tiere starben alle aus, wahrscheinlich aufgrund einer Kombination aus Klimawandel, Verlust ihres Lebensraums und Jagd durch Menschen."

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