Japan ist eines der stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt. Nun kommt es dort erneut zu einem starken Beben, die Behörden warnen eindringlich vor einem Tsunami. Die ersten Wellen treffen bereits auf Land
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© picture alliance / ASSOCIATED PRESSEin vom Beben zerstörtes Haus in der Präfektur Ishikawa.
In Japan hat ein schweres Erdbeben im Zentrum des Landes eine Tsunami-Warnung ausgelöst. "Alle Bewohner müssen sich sofort in höher gelegene Gebiete begeben", hieß es im öffentlich-rechtlichen Sender NHK nach dem Erdbeben, das sich gegen 16.10 Uhr Ortszeit (08.10 Uhr MEZ) in der Region Noto in der Präfektur Ishikawa ereignete. Erste Tsunami-Wellen trafen bereits auf Land, wie die japanische Meteorologiebehörde mitteilte.

Auch die anderen japanischen Sender unterbrachen ihr Programm, um die Menschen vor dem Tsunami zu warnen. Das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) in den USA warnte, dass in einem Umkreis von 300 Kilometern um das Epizentrum des Bebens gefährliche Tsunami-Flutwellen möglich seien.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 7,4. Auch im Raum der Millionen-Hauptstadt Tokio gerieten Gebäude ins Schwanken. Die Präfektur Ishikawa war bereits Anfang Mai von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen, 49 weitere erlitten Verletzungen.


Häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Deswegen gelten in Japan strenge Bauvorschriften, regelmäßig gibt es Erdbeben-Übungen.

Am 11. März 2011 war die japanische Ostküste von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Tsunami getroffen worden. Durch die Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Der Tsunami traf außerdem auf das Atomkraftwerk Fukushima und führte dort zu gewaltigen Explosionen und zur Kernschmelze in drei Reaktoren. Es war das weltweit schwerste Atomunglück seit dem GAU in Tschernobyl 1986.

ntv.de, ghö/AFP