Die Demonstrationen an US-Universitäten zur Unterstützung der Palästinenser und gegen die israelische Regierung eskalieren immer weiter. In der Nacht kam es landesweit zu hunderten Festnahmen. US-Präsident Biden gerät angesichts seiner Unterstützung Israels immer weiter in Bedrängnis.

proteste usa
© Jennifer Graylock
Bei den landesweiten Studentenprotesten in den USA kam es in der Nacht zu hunderten Festnahmen, berichtet der US-Sender CNN. Die Proteste richten sich gegen das Bombardieren Gazas durch israelisches Militär und die von Mitgliedern der israelischen Regierung offen bekundete Genozidabsicht.

Die Proteste eskalieren seit Tagen. Die Studenten errichteten Camps an vielen US-Universitäten. Zahlreiche Universitäten haben angesichts der sich verschärfenden Sicherheitslage weitere Demonstrationen untersagt. Bei der Durchsetzung der Verbote setzt die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein.

In der University of California in Los Angeles sind Polizeibeamte zur Stunde dabei, ein Protestcamp zu räumen. Sieben Busse, die für den Gefangenentransport bestimmt sind und von der Polizei vor der Universität geparkt wurden, deuten darauf hin, dass eine Stürmung unmittelbar bevorsteht.

In New York wurden in der Nacht 300 Demonstranten festgenommen. Bei den Protesten kam es zu Sachbeschädigungen. Türen wurden eingetreten und Wände beschmiert.

An der University of Arizona kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten.

Schon am Vortag kam es zu Festnahmen. Unter den Festgenommenen finden sich auch Professoren und Lehrbeauftragte.

In Videobotschaften danken Menschen in Gaza den Protestierenden für die Unterstützung.

US-Präsident Joe Biden gerät wegen seiner israelfreundlichen Politik zunehmend unter Druck. Biden setzt inzwischen auf weitere Verhandlungen zur Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln und einen vorläufigen Waffenstillstand. Dabei hofft er, dass sich dadurch das politische Klima auch in den USA wieder abkühlen werde.

Biden befindet sich im Wahlkampf. An den Universitäten ist der Anteil an Unterstützern der Demokraten traditionell hoch. Durch seine Israel-Politik könnte er diese Unterstützung verlieren.