Die Wissenschaft des Geistes
Massenpsychose wird definiert als "eine Epidemie des Wahnsinns", die vorkommt, wenn ein "Großteil der Bevölkerung die Anbindung an die Realität verliert und in Wahnvorstellungen verfällt."
Ein klassisch-historisches Beispiel von Massenpsychose ist die Hexenverfolgung, die während des 16. und 17. Jahrhunderts in Amerika und Europa ablief, wobei Zehntausende von Menschen, zumeist Frauen, gefoltert, ertränkt und bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Das Aufkommen des Totalitarismus im 20. Jahrhundert ist ein jüngeres Beispiel von Massenpsychose.
Wie das Team um Dr. Bianca Simonsmeier-Martin von der Universität Trier aktuell im Fachjournal "Health Psychology Review" (DOI: 10.1080/17437199.2021.1967184) erläutert, lasse sich bei vielen Krankheitsbildern durch eine Aufklärung der Betroffenen gesundheitsfördernde Effekte erreichen: "Im Vergleich zu komplexen und meist teuren operativen oder pharmakologischen Therapien ist die Patientenedukation eine einfache und effektive Methode zum Wohl der Patienten - und das ohne bekannte negative Nebenwirkungen", so die Studienleiterin.Es wurden zwar schon ähnliche Ergebnisse in anderen spezifischen Einzelstudien veröffentlicht, bisher war es aber schwierig, daraus Allgemeinaussagen abzuleiten. Diese Metastudie scheint jedoch die allgemeine Schlussfolgerung nahezulegen, dass Informationen und Wissen positive Gesundheitsauswirkungen haben. Die Wissenschaftler sprechen von sehr robusten Ergebnissen und belastbaren Aussagen.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
In ihrer aktuell publizierten Metastudie haben Dr. Bianca Simonsmeier-Martin, Dr. Maja Flaig, Thomas Simacek und Prof. Dr. Michael 776 Einzelstudien aus den vergangenen 60 Jahren unter Beteiligung von insgesamt knapp 75.000 Patienten ausgewertet. Keine dieser Studien kam zu dem Ergebnis, dass Patientenedukation negative Folgen haben könnte.Trotz der positiven Konsequenzen der Patientenedukation wird dieser Bereich anscheinend immer noch sehr spärlich gefördert.
"Unsere Metaanalyse hat sehr homogene Befunde und somit sehr robuste Ergebnisse und belastbare Aussagen ergeben", stellt Bianca Simonsmeier-Martin fest. Patientenedukation erzielt demzufolge insbesondere bei chronischen Krankheiten die stärksten Effekte und bei Leiden, an deren Behandlung die Betroffenen durch eigenes Handeln im Alltag mitwirken können.
~ Grenzwissenschaft-Aktuell
Wir Menschen erinnern uns an vergangene Erlebnisse mithilfe des sogenannten episodischen Gedächtnissystems. Dabei können wir Erinnerungen auf drei Ebenen manipulieren. Zu diesen Erkenntnissen kommen Neuophilosophen der Ruhr-Universität Bochum in einer theoretischen Arbeit. Die Forscher erklären, wie Menschen vergangene Erlebnisse ins Gedächtnis rufen und dabei verändern. "Erinnerungen an wichtige Ereignisse konstruieren wir oft so, wie sie uns in den Kram passen."Dabei erinnern wir uns hauptsächlich "an bedeutende Erlebnisse, die mit besonders positiven oder besonders negativen Gefühlen verknüpft waren". Sowohl beim Einspeichern des Geschehenen als auch beim Abruf dieser gespeicherten Erinnerung manipulieren wir zumeist die Tatsachen. "Wir machen uns also unsere erinnerte Welt, ganz so, wie sie uns am liebsten passt."
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Wie Dr. Roy Dings und Prof. Dr. Albert Newen vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum (RUB) aktuell in der Fachzeitschrift "Review of Philosophy and Psychology" (DOI: 10.1007/s13164-021-00581-2) berichten, erinnern sich Erwachsene vor allem an bedeutende Erlebnisse, die mit besonders positiven oder besonders negativen Gefühlen verknüpft waren, etwa einen besonderen Urlaubstag, die Führerscheinprüfung oder die Hochzeit: "Die Erinnerung ist dabei kein fotografischer Ausschnitt der Vergangenheit, sondern ein Konstrukt, das zwar von der Wahrnehmung eines zurückliegenden Ereignisses gespeist ist; aber beim Einspeichern und vor allem beim Abruf der wahrgenommenen Situation setzen vielfältige Konstruktionsprozesse ein. Wir machen uns also unsere erinnerte Welt, ganz so, wie sie uns am liebsten passt.Die drei beschriebenen Ebenen der Beeinflussung lauten wie folgt:
Die Konstruktion des vergangenen Szenarios können Menschen dabei auf drei Ebenen der Verarbeitung beeinflussen, was normalerweise automatisch und unbewusst geschieht. Die Quelle des Einflusses ist das narrative Selbstbild: "Wenn wir uns mit Freunden unterhalten, erzählen wir über uns selbst genau das, was uns wichtig ist", sagt Roy Dings. "Diese Aspekte bezeichnen wir als das narrative Selbstbild."
~ Grenzwissenschaft Aktuell

Michel Foucault: Alle seine hochtrabenden Ideen waren nur eine Maske für seine Devianz - sein im Grunde unmenschliches "wahres Ich".
"Ich denke, es ist wichtig zu wissen, ob ein Autor ein Schwein war oder nicht. Was Foucault mit kleinen Kindern in Tunesien gemacht hat, was ich gesehen habe und was ich mir vorgeworfen habe, dass ich es damals nicht angeprangert habe, bringt mich dazu, sein Werk nicht zu verwerfen, sondern es auf eine andere Art und Weise zu betrachten."
Kommentar: Es sieht so aus, als ob James Lindsay, Co-Autor von Cynical Theories (gemeinsam mit Helen Pluckrose), Andrzej Lobaczewskis Politische Ponerologie gelesen hat. Nach unserer Einschätzung ist er einer der ersten prominenten Akademiker, der es nicht nur gelesen, sondern auch etwas Substanzielles darüber geschrieben hat (leider ohne es zu zitieren). Die Auseinandersetzung mit der Kritischen Theorie macht ihn zum idealen Kandidaten für diese Aufgabe. Die nachfolgende Abhandlung ist sehr lesenswert. Wir haben ein paar Kommentare hinzugefügt, die einige seiner Ideen mit der Terminologie aus Lobaczewskis Arbeit in Beziehung setzen.
Viele der schlimmsten Grausamkeiten der Menschheitsgeschichte verdanken ihr Auftreten allein der Etablierung und gesellschaftlichen Durchsetzung einer falschen Realität. Den Begriff und die Idee haben wir dem katholischen Philosophen Josef Pieper und seinem wichtigen Aufsatz "Missbrauch der Sprache, Missbrauch der Macht" von 1970 zu verdanken, sodass wir diese alternativen Realitäten als ideologische Pseudowirklichkeiten bezeichnen können.
Da Pseudorealitäten falsch und unwirklich sind, werden sie immer Tragödien und Übel in einem Ausmaß hervorbringen, das mindestens im proportionalen Verhältnis zur Reichweite ihres Machteinflusses steht - was ihrer primären Ausrichtung entspricht -, sei es in sozialer, kultureller, wirtschaftlicher oder politischer Hinsicht, besonders aber in Kombination mehrerer oder all dieser Bereiche. Diese aufkeimenden und sich verwurzelnden Pseudorealitäten sind von einer solchen Wichtigkeit für die Entwicklung und Tragik von Gesellschaften, dass es sich lohnt, ihre grundlegenden Eigenschaften und ihre Struktur zu umreißen, damit sie identifiziert und angemessen bekämpft werden können, bevor sie zu soziopolitischen Katastrophen führen, die bis hin zu Krieg, Völkermord und sogar zum Zusammenbruch der Zivilisation reichen können, was nicht nur den Tod von Millionen Menschen, sondern auch die existenzielle Zerstörung vieler weiterer Millionen zur Folge haben kann. Dies geschieht im vergeblichen Bemühen, einer Fiktion gerecht zu werden, deren Anhänger entsprechend intolerant sind oder dazu gemacht werden.
Das Wesen von Pseudorealitäten
Pseudorealitäten sind, einfach ausgedrückt, falsche Konstruktionen der Realität. Es dürfte klar sein, dass es zu den Merkmalen von Pseudorealitäten gehört, dass sie ein zwar plausibles, aber bewusst falsches Verständnis der Realität vermitteln. Sie sind Kult-"Realitäten" in dem Sinne, dass sie der Art und Weise entsprechen, wie Sektenmitglieder die Welt um sie herum erleben und interpretieren - sowohl die soziale als auch die materielle. Man wird sogleich erkennen, dass diese absichtlich falschen Interpretationen der Realität zwei miteinander verbundene Funktionen haben. Zum einen sollen sie die Welt so formen, dass sie einem kleinen Teil der Bevölkerung entgegenkommt, die in ihrer Fähigkeit, mit der Realität in der Form zurechtzukommen, wie sie ist, krankhaft beeinträchtigt ist. Zum anderen sind sie dazu konzipiert, alle anderen Analysen und Motivationen durch Macht zu ersetzen, welche diese essenziell oder funktionell psychopathischen Individuen zu ihrem permanenten Vorteil verzerren und deformieren, solange ihr pseudoreales Regime besteht.
Kommentar: Hier ist eine Ansicht des zu Beginn des Artikels erwähnten Werks von Lobaczewski mit dem Link, unter dem Sie es erwerben können:

Politische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke
- Das 1x1 der Ponerologie: Lobaczewski und die Wurzeln der Politischen Ponerologie
- Das 1x1 der Ponerologie: Die Wahrheit hinter dem Krieg gegen den Terror
- Das 1x1 der Ponerologie: Der politische Psychopath
- Das 1x1 der Ponerologie: Menschenschinder oder Manager - Psychopathen bei der Arbeit
- Hinter den Schlagzeilen: Politische Ponerologie - Psychopathen an der Macht
Zuerst müssen sie ein offizielles Statement abgeben, in dem sie ihr Fehlverhalten entweder zugeben oder leugnen und eine Erklärung oder Entschuldigung anbieten. Dann müssen sie ihr Image sanft rehabilitieren, damit dieses offiziell rückgängig gemacht werden kann.
Aber innerhalb dieser Formel gibt es noch eine andere Formel - und die heißt DARVO. DARVO ist ein Akronym, das die typische Reaktion einer schuldigen Person beschreibt, wenn ihr schlechtes Verhalten vorgeworfen wird. Es wird traditionell in Diskussionen über einen Täter von Sexualverbrechen, wie Vergewaltigung oder körperliche Misshandlung, genannt, ist aber ein Muster, das in vielen anderen Situationen auftaucht, in denen Menschen für etwas Negatives zur Rede gestellt werden.
Es steht für "Deny, Attack, and Reverse Victim and Offender" [zu Dts.: Verleugnen, Angreifen und die Täter- mit der Opferrolle austauschen - AdÜ]
Lassen Sie uns diese Phasen aufschlüsseln.
Zuerst leugnen Sie - das ist ziemlich selbsterklärend. Sie werden sehen, dass die Person, die des Fehlverhaltens entblößt ist, einfach bestreitet, dass dies der Fall ist: "Ich vertrete diese Ansichten nicht", "Ich habe das nie gesagt", "Ich habe diese schlimme Sache nicht getan".
In der Phase des Leugnens kommt das Gaslighting ins Spiel, wobei die Person oft versucht, die gelebte Realität der anderen einfach zu leugnen. "Nein, das gibt es nicht", "Nein, das denkst du dir aus" oder "Das mag ja passiert sein, aber es ist nicht so schlimm, wie du sagst".
Dann gibt es den Teil des Angriffs. Dies ist, wenn die beschuldigte Person die Kritik umdreht, um die Schuld auf die Person zu lenken, die sie zur Rede stellt. Nehmen wir an, ein Prominenter wurde von jemandem auf Twitter beschimpft - er könnte in den Angriffsmodus gehen, indem er die Person beschuldigt, nur eifersüchtig oder verbittert oder ein Lügner zu sein.
Schließlich gibt es noch die Phase die Täter- mit der Opferrolle auszutauschen. Hier wird es heimtückisch und subtil. Plötzlich wird die beschuldigte Person die Dinge umdrehen und sagen, dass sie eigentlich gar nicht schuldig ist, etwas Schreckliches getan zu haben. In Wirklichkeit sind sie diejenigen, die schlecht behandelt werden.
Kommentar: Hier einige Erklärungen der Psychologin Freyd zu den Denkfehlern hinter DARVO sowie auch die weiteren sozialen und kulturellen Dynamiken, die diese Technik der Manipulation weiter verbreitet:
Ich habe vor kurzem begonnen, über einen Weg nachzudenken, wie man die Ereignisse konzeptualisieren kann, die auftreten, wenn ein Opfer oder ein besorgter Beobachter einen Missbraucher nach einer langen Zeit des Schweigens, in der der Missbraucher missbrauchen konnte, ohne Konsequenzen zu befürchten, offen mit seinem Verhalten konfrontiert.Hier ihre Beobachtungen dazu, wie die adaptive Blindheit und das Verratsbewusstsein nicht nur die Kommunikation mit dem Täter selbst, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes beeinflusst:
Mein Vorschlag, der derzeit noch sehr spekulativ ist, lautet, dass eine häufige Reaktion eines Missbrauchstäters darauf, dass er zur Verantwortung gezogen wird, die "DARVO"-Reaktion ist. DARVO" steht für "Deny, Attack and Reverse Victim and Offender" (Verleugnen, Angreifen und Umkehren von Opfer und Täter).
Es ist wichtig, die Arten des Leugnens zu unterscheiden, denn eine unschuldige Person wird wahrscheinlich eine falsche Anschuldigung leugnen. Leugnen ist also kein Beweis für Schuld. Ich schlage jedoch vor, dass eine bestimmte Art von entrüstetem, selbstgerechtem und übertriebenem Leugnen tatsächlich mit Schuld zu tun haben kann. Ich stelle die Hypothese auf, dass bei einer Anschuldigung, die wahr ist, und die beschuldigte Person missbräuchlich ist, das Leugnen entrüsteter, selbstgerechter und manipulativer ist, verglichen mit dem Leugnen in anderen Fällen. In ähnlicher Weise habe ich beobachtet, dass tatsächliche Täter jeden bedrohen, schikanieren und zu einem Alptraum für jeden werden, der sie zur Verantwortung zieht oder sie auffordert, ihr missbräuchliches Verhalten zu ändern. Dieser Angriff, der darauf abzielt, die Betroffenen einzuschüchtern und in Angst und Schrecken zu versetzen, umfasst typischerweise die Androhung von Gerichtsverfahren, offene und verdeckte Angriffe auf die Glaubwürdigkeit des Hinweisgebers usw.
Der Angriff wird sich oft darauf konzentrieren, die Person lächerlich zu machen, die versucht, den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Der Angriff wird sich wahrscheinlich auch auf ad hominem oder ad feminam (sic - das Papier stammt aus den feministischen Studien) konzentrieren, anstatt auf intellektuelle/evidente Themen. Schließlich schlage ich vor, dass der Täter schnell den Eindruck erweckt, dass der Täter der Geschädigte ist, während das Opfer oder der betroffene Beobachter der Täter ist. Figur und Grund sind völlig vertauscht. Je mehr der Täter zur Rechenschaft gezogen wird, desto mehr behauptet er, im Unrecht zu sein. Der Täter beschuldigt diejenigen, die ihn zur Rechenschaft ziehen, Handlungen der Verleumdung, falschen Anschuldigungen, Verleumdung usw. zu begehen. Der Täter ist in der Offensive und die Person, die versucht, den Täter zur Verantwortung zu ziehen, ist in der Defensive. Leugnen, Angreifen und Umkehren von Opfer und Täter" funktionieren am besten zusammen. Wie kann jemand so bösartig angreifen und gleichzeitig in der Opferrolle sein? Zukünftige Forschung könnte die Hypothese untersuchen, dass der Täter schnell zwischen 'Angriff' und 'Umgekehrtes Opfer und Täter' hin und her wechselt.
Dieses im Entstehen begriffene "DARVO"-Modell konzentriert sich auf die Dynamik von Tätern, anstatt sich auf die Dynamik von Opfern zu konzentrieren. In gewissem Sinne adressiert diese neue Konzeptualisierung die Kehrseite der adaptiven Blindheit: Sie betrachtet die Konsequenzen des Verratsbewusstseins und die Kommunikation über das Bewusstsein an den Täter.
In diesem Zusammenhang habe ich beobachtet, dass die eine besonders nützliche Strategie zur Vermeidung von Verantwortlichkeit, die in den Fällen von Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch und Übergriffen auftritt, eine Logik wie diese verwendet: 'Ich bin unschuldig, bis meine Schuld bewiesen ist. Sie können nicht beweisen, dass ich schuldig bin. Deshalb bin ich technisch gesehen unschuldig. Daher bin ich eigentlich unschuldig.' Das ist ein Argumentationsfehler, ähnlich wie statistische Fehler, die entstehen, wenn man mit Null-Ergebnissen argumentiert. Wir sind in der Tat oft mit einer Realität konfrontiert, die wir nicht öffentlich beweisen können (und das ändert sich natürlich mit der Zeit, so dass Realitäten, die zu einer Zeit nicht beweisbar sind, später mit Fortschritten im Wissen, in der Technologie und/oder in den erkenntnistheoretischen Annahmen beweisbar werden können). Der Täter nutzt die Verwirrung in unserer Kultur über die Beziehung zwischen öffentlicher Beweisbarkeit und Realität (und ein Rechtssystem, das in dieser Hinsicht eine gewisse Vorgeschichte hat), um die Realität neu zu definieren. Zukünftige Forschungen könnten die Hypothese testen, dass der Täter über diese Logik zum Glauben an seine Unschuld kommt: Wenn niemand sicher sein kann, dass er schuldig ist, dann ist er logischerweise nicht schuldig, egal was wirklich passiert ist. Die Realität wird also durch den öffentlichen Beweis definiert, nicht durch die persönliche Lebenserfahrung. Als Konsequenz dieser Strategie, zusammen mit den Vorurteilen in unserem Rechtssystem und unserer Kultur, können Behauptungen, Opfer falscher Anschuldigungen zu sein, mehr Gehör finden als Behauptungen, Opfer von sexuellen und häuslichen Straftaten zu sein.
Es gibt Leute, die sabotieren Pläne, ignorieren Absprachen und lächeln einem dabei ins Gesicht. Die Chefin hat Sie gebeten, diese Akte zu bearbeiten? Zu gerne, aber dann kam ausgerechnet ein Rohrbruch dazwischen. Dem Verlobten war es wichtig, dass Sie rechtzeitig ein Geschenk für seine Mutter besorgen. Ach Schatz, war der Geburtstag schon heute? Statt der Vorgesetzten entgegenzutreten und ihr klarzumachen, dass man ohnehin gerade in Arbeit versinkt, oder dem Partner mitzuteilen, dass man keine Lust auf solche Dienstbotengänge hat, wählen passiv-aggressive Menschen eine subtilere Strategie: Sie geben sich kooperativ, nur um den anderen dann einfach auflaufen zu lassen.
Meist bekommt man solche Menschen nicht zu fassen. Konfrontiert man sie mit ihren Taten, können sie sich leicht herauswinden: »Ich weiß gar nicht, was du meinst.« »War doch gar keine Absicht.« »Du bist aber empfindlich!« »Dass du mir so etwas überhaupt unterstellst!« Der Passiv-Aggressive dreht den Spieß geschickt um. Das eigentliche Opfer steht auf einmal selbst als Provokateur da.
»Diesen Menschen ist es wichtig, ihre eigenen Grenzen zu schützen. Sie fühlen sich schnell bevormundet und haben ein Problem mit Autoritäten«, sagt Rainer Sachse. Er ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie und leitet das Institut für Psychologische Psychotherapie in Bochum. »Sie sind aber nicht in der Lage, ihre Grenzen aktiv zu schützen. Daher wählen sie Techniken der passiven Sabotage.«
Wir suchen sie fast alle. Die große Liebe. Manche finden sie. Manche suchen sie ein Leben lang - und finden sie dennoch nicht. Sie glauben, sie hätten einfach Pech in der Liebe. Hinter immer wieder scheiternden Beziehungen kann aber auch etwas anderes stecken: Bindungsangst. Typische Anzeichen: Man zieht sich immer dann zurück, wenn die Beziehung enger, intimer, verbindlicher wird. Oder man findet andere nur anziehend, wenn man sie nicht haben kann, zum Beispiel, weil sie verheiratet sind oder kein Interesse an der eigenen Person haben.
Die Bindungstheorie geht zurück auf den englischen Kinderpsychiater John Bowlby (1907-1990). Mitte des 20. Jahrhunderts schloss er aus seinen Beobachtungen, dass Kinder in den ersten Lebensjahren ein mentales Arbeitsmodell für Beziehungen entwickeln. Eine sichere Bindung entwickle das Kind vor allem dann, wenn die Eltern schnell, verlässlich und angemessen auf seine Bedürfnisse reagieren, beispielsweise indem sie es innerhalb weniger Sekunden trösten, wenn es schreit. Eine unsichere Bindung könne entstehen, wenn sich die Eltern eher gleichgültig verhalten, nicht ausreichend auf das Kind eingehen oder wenn sie das Kind überbehüteten, so dass es sich nicht selbstständig entwickeln kann. Auch belastende Erfahrungen wie der Verlust von Vater oder Mutter hinterlassen ihre Spuren.
Als ich anfing, energischer zu lesen, konzentrierte ich mich auf praktische Bücher zur Selbstverbesserung im Ratgeberstil. The Power of Habit [Die Macht der Gewohnheit - AdÜ]. I Will Teach You To Be Rich [Ich werde dich lehren, reich zu sein - AdÜ]. The $100 Startup [Das 100-Dollar-Startup - AdÜ]. Beliebte Bücher, die versprachen, mir einen "Hack" beizubringen.
Irgendwann war ich von Büchern, die sich zu einem Blogbeitrag zusammenfassen lassen, gelangweilt und griff zu Büchern mit höherem Niveau. Peak [Gipfel - AdÜ]. Seeking Wisdom [Die Suche nach Weisheit - AdÜ]. The Monk and the Riddle [Der Mönch und das Rätsel - AdÜ]. Bücher, die ein breiteres Verständnis, einen reicheren Kontext für ihre Ideen boten.
Später habe ich angefangen, die Kategorie darüber zu erkunden: Bücher, die den Sprung zur Philosophie wagen. Antifragile [Anti-fragil - AdÜ]. Finite and Infinite Games [Endliche und unendliche Spiele - AdÜ]. Godel Escher Bach. Bücher, die nicht versprechen, einem beizubringen, wie man irgendetwas tut, sondern die vielmehr die Art und Weise verändern, wie unser Geist funktioniert, wenn man mit ihnen fertig ist.
Diese Kategorien könnte man sich als eine Hierarchie vorstellen, eine Art, das, was Sie lesen, nach seinem potenziellen Wert zu beurteilen. Ganz unten finden Sie die Bücher, die das Leben erleichtern. In der Mitte haben Sie die informativen, lehrreichen Bücher, und ganz oben sind die philosophischen, geistreichen Bücher.
Aber ich merkte bald, dass es nicht nur um Bücher ging. Es ging um Gedanken. Die Art und Weise, wie wir denken, kann in ähnliche Stufen unterteilt werden, und alle sinnvolle Selbstverbesserung, das Erlangen von Wissen, Fortschritte in der Reife, die Entwicklung von Fähigkeiten und unabhängiges Denken erfordern das Durchlaufen dieser aufeinanderfolgenden Stufen.
In der Anwendung gibt uns dies eine Möglichkeit, Fettleibigkeit, Tech-Bros, Neonazis, depressive College-Studenten, Veganer, Unternehmer, wütende Atheisten, SJWs, Lifestyle-Designer, Krypto-Fanatiker, Trump-Wähler und Konsumverhalten zu verstehen. Es zeigt uns, warum wir uns für unsere vergangenen Gedanken und Handlungen schämen und warum andere Menschen dumm und irrational erscheinen können. Es gibt uns eine neue Linse, um unsere Meinungsverschiedenheiten zu interpretieren, sowie einen Rahmen dafür, wie wir andere, die uns wichtig sind, dazu bringen könnten, sich zu verbessern.
Und das Wichtigste: Es gibt uns ein Modell dafür, wie wir unser eigenes Denken verbessern können. Dafür, wie wir ein bisschen weniger dumm, naiv oder irrend sein können. Wie wir unsere Perspektiven erweitern, effektiver lernen und unsere persönliche Entwicklung beschleunigen können.
Es beginnt bei Level 1.
Kommentar: Weiterführende Lektüre (auf Englisch):
- Was ich von Kahnemanns "Thinking Fast and Slow" gelernt habe
- Über dein eigenes Denken nachdenken: 7 Wege zur Verbesserung der Fähigkeiten zum kritischen Denken
- Die "sich Allem stellen"-Technik: Wie man nicht zur Vermeidungsmaschine wird
- Wie das Denken funktioniert: Kognitionspsychologie-Studien, die jeder kennen sollte
- MindMatters Show: Gehirnwäsche ist einfach, Denken ist es nicht
- MindMatters Show: Neue Show! Warum der Geist wirklich wichtig ist und Ihr Leben Ihre Werte widerspiegelt
Nicht nur infolge einer Corona-Infekton trägt die Psyche zuweilen Schäden davon. Von Ängsten und Depressionen leiden massenhaft Menschen ohne vorherige Covid-19-Ekrankung. Eine Studie aus Singapur zeigt die besonders gefährdeten Gruppen.Die Depressionen sind im Zuge der Covid-19-Pandemie massiv angewachsen.Die Daten sind erschreckend:
~ snanews.de
Entsprechende Meldungen gab es aus allen Ländern, die wohl größte Studie dazu wurde im November in der Medizin-Zeitschrift "The Lancet" veröffentlicht und kam zu dem Ergebnis: In einem Zeitraum von drei Monaten nach der Diagnose hatten die Erkrankten ein doppelt so hohes Risiko, an einer Depression, einer Angststörung oder Demenz zu erkranken.Natürlich wirken auch die Maßnahmen selbst negativ auf die Psyche der Menschen:
~ snanews.de
Aber nicht nur psychische Erkrankungen nach einer Covid-19-Infektion machen schon seit Beginn der Eindämmungsmaßnahmen Sorgen. Auch die Maßnahmen selbst wirken negativ auf die menschliche Psyche. Wie stark diese Auswirkungen sind und wer besonders davon betroffen ist, das haben jüngst Forscher von der Singapurer Duke-NUS Medical School in einer Meta-Studie ermittelt. Das Ergebnis lautet: Einer von drei Erwachsenen ohne Vorerkrankungen leidet an einer Angststörung oder Depression infolge der Pandemie.
~ snanews.de
Kommentar: Wenn Sie sich jemals gefragt haben, warum die Früchte der Postmoderne/des Neomarxismus/der linken Ideologie so abartig und ohne wahre Menschlichkeit sind, dann liegt das daran, dass die Bewegung (in Wirklichkeit eine pseudoreligiöse Sekte) von oben nach unten völlig verrottet ist und immer war...
Foucault ist nur einer von ihnen in einer einflussreichen Position und richtet enormen Schaden an (und nicht nur bei kleinen Jungen in Tunesien; denken Sie daran, wie viele Dutzende von Millionen westlicher "intellektueller" Köpfe Foucaults Einfluss verdorben hat). Wenn man große Gruppen von ihnen hat, die die Medien, die Akademiker, die Regierung und die Wissenschaft dominieren, können sie die Zivilisation buchstäblich zerstören.