Aufmerksame SOTT Leser können sich vielleicht an unseren Artikel Vulkane, Erdbeben und der 3.600 Jahres-Kometenzyklus aus dem Jahr 2019 erinnern, in dem Pierre Lescaudron Beweise für einen kataklysmischen Kometenzyklus präsentierte. Mittlerweile haben Forscher neue Belege für eine gewaltige Detonation am Himmel über der Stadt Tall el-Hammam vor 3.600 Jahren entdeckt, die die mögliche Quelle der biblischen Erzählungen um die Zerstörung der Städte Sodom und Gomorra darstellt.
Tall el-Hammam Sodom Gomorra
© Allen West u. Jennifer Rice / University of California Santa BarbaraKünstlerische Darstellung einer gewaltigen Luftdetonation über dem bronzezeitlichen Tall el-Hammam (Illu.).
Santa Barbara (USA) - Vor rund 3.600 Jahren war Tall el-Hammam die wohl größte Stadt der südlichen Levante: 10 mal größer als das damalige Jerusalem und 5 mal größer als Jericho. Schon länger gilt die Stadt als mögliche Quelle der biblischen Erzählungen um die Zerstörung der Städte Sodom und Gomorra. Jetzt haben Archäologen weitere Belege für eine Zerstörung Tall el-Hammam während der mittleren Bronzezeit durch eine gewaltige Detonation am Himmel über der Stadt gefunden, wie sie auch mit einigen Details der biblischen Schilderungen übereinstimmt.

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Die Stadt scheint vor 3.600 Jahren Temperaturen von über 2.000 Grad Celsius ausgesetzt worden zu sein:
Wie das Team um Prof. James Kennett von der University of California Santa Babara aktuell im Nature-Fachjournal "Scientific Reports" (DOI: 10.1038/s41589-021-97778-3) berichtet, wird Tall el-Hammam bereits seit Jahren ausgegraben und liefert den Archäologen aufgrund der zahlreichen gut erhaltenen Schichten ideale Arbeits- und zudem Datierungsmöglichkeiten der Funde in der über Jahrtausende hinweg immer wieder zerstörten und wieder errichteten Stadt.

In der Grabungsschicht, die etwa die Mittlere Bronzezeit vor etwa 3.600 Jahren abbildet, sind die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf "wirklich sehr ungewöhnliche Materialien" gestoßen. Zusätzlich zu Trümmern und Schutt, wie man sie von Zerstörungen durch schwere Kriege und Erdbeben erwartet, fanden sich Tonscherben, deren Oberflächen zu Glas verschmolzen sind, Lehmziegel mit zu Blasen aufgeschmolzenen Oberflächen und weitere Belege dafür, dass all diese Materialien ungewöhnlich hohen Temperaturen ausgesetzt waren. "Temperaturen, die sehr viel höher waren als die, die mit der damaligen Technologie erzeugt werden konnten", so Kennett und erläutert weiter: "Wir haben hier Beweise für Temperaturen von über 2.000 Grad Celsius"

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Die Ursache war höchstwahrscheinlich eine Luftdetonation eines Kometen/Asteroiden über der Stadt, die im Ausmaß mit dem Tunguska-Ereignis vergleichbar war:
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sehen in den Funden Beweise für eine Luftdetonation kosmischen Ursprungs über der Region rund um Tall el-Hammam vor 3.600 Jahren. "Diese Explosion war wohl vergleichbar mit dem Tunguska-Ereignis von 1908, als ein bis zu 60 Meter großer Meteor mit der Kraft von 12 Megatonnen über der sibirischen Taiga explodierte."

Laut den Forschenden war die Kraft der Detonation über Tall el-Hammam so stark, dass sie die damalige Stadt größtenteils zerstörte und die Bewohner tötete: "Die Verteilung der Knochen deutet auf extreme Disartikulation und Skelettfragmentierung der Opfer".

Weitere Beweise für eine solche Explosion am Himmel sehen Kennett und Kollegen in den Ergebnissen verschiedener Bodenanalysen aus der besagten Erdschicht. Darin fanden sich kleinste Eisen- und an Kieselerde reichen Sphärulen und geschmolzene Metalle.

"Die wichtigste Entdeckung besteht meiner Meinung nach aber in der Entdeckung von Quarz, der einem gewaltigen Druck ausgesetzt gewesen sein musste", erklärt Kennett weiter: "Hierbei handelt es sich um Sandkörner mit Frakturen, wie sie nur unter gewaltigem Druck entstehen. Auch diese Funde sprechen für eine schwere Explosion am Himmel über Tall el-Hammam.

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