Menschliche Beziehungen werden durch Angst geplagt. Dieser Kreislauf beginnt allzu oft in unserer ersten Beziehung mit unseren Eltern. Zu sehr mit sich selbst beschäftigt um zu erkennen was ihr Kind wirklich von ihnen benötigt, missbrauchen viele Eltern die Schwäche ihres eigenen Kindes und die Abhängigkeit von ihnen - sein emotionales Bedürfnis nach Trost, Sicherheit, Vertrauen und die liebende Anerkennung derjenigen, die ihm am nächsten sind. Dieser Junge, jetzt selber Vater, der während dieser entscheidenden Wachstumsphasen selbst zu kurz gekommen ist, könnte sich nun von den emotionalen Bedürfnissen seines eigenen Kindes bedroht fühlen und abhängig werden davon, dass seine eigenen Kinder und Ehepartner ihm das liefern, was er niemals hatte. Der Teufelskreis dreht sich weiter und seine eigenen Kinder wiederum lernen ihre Bedürfnisse zu unterdrücken, ihre eigenen Gefühle zu leugnen und als hohle Spiegelbilder der Bedürfnisse ihres Vaters zu leben. Wenn ein Kind die emotionalen Bedürfnisse eines Elternteils erfüllen muss und nicht anders herum, ist die Eltern-Kind-Beziehung auf den Kopf gestellt.
Stephanie Donaldson-Pressman und Robert Pressman bezeichnen dies als "narzisstische Familiendynamik", und die Probleme die dies hervorruft, sind von unmittelbarer Bedeutung für die gewaltigen geopolitischen Probleme, welche der Welt gegenwärtig begegnen.
Solche Kinder suchen - wie ihre Eltern - einen gewissen Trost, ein gewisses Sicherheitsgefühl, aber da sie nicht wissen wohin und wonach sie Ausschau halten sollen, finden sie es oft am falschen Ort: bei ihren eigenen Kindern, ihren Liebhabern, ihrer Arbeit, irgendeiner religiösen oder politischen Sache. So sehr sie es auch abstreiten mögen, sind sie motiviert durch die Ängste, welche sie als Kinder erfuhren - die Angst davor, allein da zu stehen, unsicher, ungeliebt, verwirrt zu sein, nicht dazuzugehören, verlassen zu werden. Zuflucht vor dem Schmerz finden sie in irgendeiner buchstäblichen oder symbolischen Umarmung, die dennoch irgendwie unvollständig ist, wie die "Sicherheit" eines sinkenden Schiffs oder wie ein Schloss, das auf Sand gebaut ist. Da sie nicht loslassen wollen und sich dem Schmerz noch einmal aussetzen, fahren sie ihre Verteidigung hoch - ein Sammeln der Truppen um "den Leuten", ihren eigenen fragmentierten Persönlichkeiten, ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Aber solch eine Verschleierung ist aufgebaut auf und abhängig
von Lügen, nur halb gesehenen Dingen durch Linsen von verleugneter und verzerrter Emotion. Wir können verleugnen, dass wir eine Beziehung mit einem Psychopathen haben, jemand der uns, trotz Misshandlung und der psychischen Qual, welcher er uns aussetzt, ein gewisses Gefühl von Trost und Stabilität in unserem Leben bietet. Oder wir können unseren eigenen Vertrauensbruch an den emotionalen Bedürfnissen der uns Nahestehenden leugnen: das Kind, welches wir tadeln und entsprechend unserer eigenen verdrehten Wertvorstellungen verbiegen, oder den Liebhaber, von dem wir verlangen jemand zu sein der er nicht ist.
Kommentar: Es handelt sich hier um Teil 5 der Serie "Das 1x1 der Ponerologie" von Sott Redakteur Harrison Koehli. Folgende Teile sind ebenfalls ins Deutsche übersetzt worden:
Eine hervorragende Erläuterung der
Politischen Ponerologie finden Sie hier:
Die anderen Teile können Sie unter folgenden Links auf Englisch lesen:
Teil 2:
Ponerology 101: The Psychopath's Mask of Sanity (Die psychopathische Maske der Vernunft)
Teil 6:
Ponerology 101: Psychopathy at Nuremburg (Psychopathie in Nürnberg)
Teil 7:
Ponerology 101: The Dangers of Pit Bulls and Climate Control (Die Gefahren von Pitbulls und Klimakontrolle)
Teil 8:
Ponerology 101: Rising to the Top (Nach ganz oben aufsteigen)
Vereint man dieses Wissen über Psychopathen mit den Zuständen, unter denen praktische jedes Kind in ungesunden psychologischen Dynamiken aufwachsen, ergibt sich ein noch erschreckenderes Bild und die Frage, inwiefern hier eine Methode am Werk ist. Psychisch (und körperlich) ungesunde Menschen, denen darüber hinaus noch das Wissen über Psychopathie fehlt, sind anfälliger für die Lügen und Manöver von Psychopathen. Noch sind sie wirklich in der Lage, sich mit allen Kräften für eine bessere Welt einzusetzen.
Die Hoffnung liegt letztlich in der Tatsache, dass der Prozentsatz an Psychopathen vergleichsweise gering ist und normale Menschen in der Überzahl sind. Wenn diese Menschen wissen, was hier seit Langem gespielt wird und sich nicht mehr länger täuschen und unterdrücken lassen, sondern
gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten, dann könnte sich ein Ausweg anbahnen.
Hier finden sich notwendige Werkzeuge zur Heilung der eigenen Wunden:
Auch die Ernährung ist von großer Bedeutung, denn ein gesunder Geist setzt einen gesunden Körper voraus:
Kommentar: Dieser Artikel ist Teil einer Forschungs-Serie von Sott.net: