In einem Interview hat der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow erklärt, Russland befinde sich "de facto" im Kriegszustand. Zwar habe sich der rechtliche Status der militärischen Spezialoperation in der Ukraine nicht verändert, doch habe sich die Lage durch die Einmischung des Westens gewandelt.
Dmitry Peskov
© Sergei Bobylev, Reuters via Sputnik
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow hat am Freitag erklärt, Russland befinde sich aktuell de facto im Kriegszustand. Was als militärische Sonderoperationen begonnen hat, habe sich inzwischen durch die Einmischung des Westens zu einem vollwertigen Krieg ausgeweitet, sagte Peskow Reportern.

Die Zeitung Argumenty i Fakty zitiert den Präsidentensprecher mit diesen Worten:
"Wir befinden uns in einem Kriegszustand. Ja, es begann als eine spezielle Militäroperation, aber sobald sich dieser Haufen dort bildete, als der kollektive Westen auf der Seite der Ukraine daran beteiligt wurde, ist es für uns bereits ein Krieg geworden. Davon bin ich überzeugt. Und das sollte jeder verstehen, für seine innere Mobilisierung."
Später stellte Peskow klar, dass sich der rechtliche Status der Sonderoperation nicht geändert habe, de facto sei sie aber durch die Beteiligung des "kollektiven Westens" zu einem Krieg für Russland geworden. Russlands Ziel sei es, die Bewohner der vier neuen Föderationssubjekte zu schützen und das von Kiew besetzte Gebiet der vier Regionen zu befreien, fügte er hinzu.

Dem Präsidentensprecher zufolge wird Moskau weiterhin so handeln, dass das militärische Potenzial der Ukraine die Sicherheit der russischen Bürger und des russischen Territoriums nicht gefährden kann. Peskow betonte auch, dass Russland die Existenz eines Staates in der Nähe seiner Grenzen nicht zulassen könne, der "die Absicht dokumentiert hat, alle Mittel anzuwenden", um die Krim und neue Regionen zu besetzen.