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© Reuters/Rick Wilking
Mindestens sechs US-Wahlmänner haben bereits angekündigt, bei der Wahl am 19. Dezember doch die Demokratin Hillary Clinton zu wählen, obwohl der Republikaner Donald Trump in ihren Bundesstaaten gewonnen hatte, wie die Zeitung „Daily News“ aus New York berichtet.

„Unsere Gründungsväter haben das Wahlmännersystem als letzte Verteidigungslinie konzipiert. Wir müssen alles Mögliche tun, damit wir einen republikanischen Kandidaten haben, der unsere amerikanischen Werte verteidigt“, zitiert die Zeitung den Republikaner und Wahlmann Michael Baca aus Colorado. Er gehört zu einer Gruppe Wahlmänner, die ihre republikanischen Kollegen dazu bringen wollen, gegen Donald Trump zu stimmen.


Kommentar: Nun, wie definiert Baca "amerikanische Werte"? Und ist Killary Clinton wirklich eine bessere Verteigerin dieser Werte - vor allem im Sinne der US-Bevölkerung? Das ist mehr als nur zweifelhaft.

Ein Szenario, das auch sehr wahrscheinlich ist: Es gibt Hinweise, dass statt Trump nach Abstimmung der Wahlmänner alternative republikanische Kandiaten an die Macht gebracht werden sollen, wie die alt eingesessenen Politker Mitt Romney und John Kasich. Dank ihrer bisherigen Laufbahnen sind sie bereits auf die Wünsche und Pläne des Establishments eingespielt. Sie "garantieren" also, den bisherigen Status quo hinter der republikanischen Fassade zu wahren, während Trump ein politisch noch unbeschriebenes Blatt ist.

In Verbindung mit der Abstimmung ist auch eine "Farbrevolution" nach Manier von George Soros möglich, worauf die gegenwärtigen Proteste bereits hinweisen.


Jüngsten Angaben zufolge hat der Republikaner Trump 290 Wahlmännerstimmen bekommen. Seine demokratische Herausforderin Hillary Clinton nur 232. Noch weitere 16 Wahlmännerstimmen aus dem zuletzt ausgezählten Bundesstaat Michigan sollen Medienberichten zufolge auch an Trump gehen.

Insgesamt haben in der Geschichte der USA erst 157 Wahlmänner anders abgestimmt, als sie sollten. In keinem einzigen Fall wurde dadurch das Wahlergebnis beeinflusst.

Die US-Wahl ist in zwei Phasen unterteilt: Am 8. November hatten die US-Bürger die Wahlmänner ihres jeweiligen Bundesstaates gewählt. Für den Sieg waren 270 aus insgesamt 538 Wahlmännerstimmen erforderlich. Am 19. Dezember, treffen sich die Wahlmänner jedes Bundesstaates, um für den Präsidenten und den Vizepräsidenten zu stimmen. Offizieller Amtsantritt des neuen Präsidenten ist am 20. Januar 2017.