Das Kind der GesellschaftS


Snakes in Suits

Ärztekammer: Ethik-Kommission tritt fast geschlossen zurück

Gremium der Ärztekammer fühlt sich unter Druck gesetzt. Es geht aber auch um zwischenmenschliche Probleme

Eklat in der Hamburger Ärzteschaft: Mit Wirkung zum März sind 21 von 29 Mitgliedern der Ethikkommission der Hamburger Ärztekammer zurückgetreten. Sie hätten den Eindruck, dass ihre Arbeit "von der Ärztekammer und Teilen der forschenden Ärzteschaft in der bisher erbrachten Art und Weise nicht mehr erwünscht zu sein scheint", heißt es in einer Erklärung, die der Welt vorliegt. In einem Schreiben an den Präsidenten der Ärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, hatten die Unterzeichner auch erklärt, dass es unterschiedliche Auffassungen über die "Qualität medizinischer Forschung am Menschen" und den "notwendigen Patientenschutz" gebe. Zudem sei die Ethikkommission "nicht mehr in ausreichendem Maße mit personellen und sächlichen Mitteln ausgestattet worden. Dem Vernehmen nach hat allerdings der zuletzt genannte Punkt überhaupt erst zu dem Zerwürfnis geführt.

Cult

Seminar für Führungskräfte eine Sekte?

Petra Brockmann
© privatStar-Friseurin Petra Brockmann (43) wehrt sich gegen Sekten-Vorwürfe
Schneiden, Föhnen, Gehirnwäsche? Schwere Vorwürfe gegen Promi-Frisöre Petra Brockmann (43) und Thomas Brockmann-Knödler (41).

Das Ehepaar betreibt neben der Dresdner Frauenkirche einen Schönheitssalon plus Weiterbildungs-Akademie. Nach Recherchen des MDR-Magazins „Exakt - Die Story“ herrschen hier Zustände wie bei einer Sekte, Kursteilnehmer sollen merkwürdig psychisch bearbeitet und abgezockt werden.

Cult

Behörden forschen nach Zahlungen an umstrittenen Verein "Leo"

Magdeburg - Die umstrittene "Gesellschaft für Lebensorientierung" (Leo e.V.) gerät immer stärker unter Druck. Der Verein um den Ruhestands-Pfarrer und früheren CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Ritter bietet Therapien an, die nach Aussagen von Teilnehmern Homosexualität "heilen" sollen. Der Landkreis Mansfeld-Südharz lässt nunmehr prüfen, ob er die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe entzieht.

"Wir distanzieren uns auf das Schärfste von dem Anliegen und Vorgehen des Leo e.V.", sagte Kreissprecher Uwe Gajowski. In den Jahren 2010 bis 2012 überwies der Kreis 1850 Euro an den Verein. Die Förderanträge dafür hätten allerdings mit den umstrittenen Therapien nichts zu tun gehabt, betont der Landkreis. "Wir haben überprüft, ob der Vereinszweck und die Verwendung der Mittel in Einklang standen, und da gab es nichts zu beanstanden", sagte der Sprecher.

Cult

"Zwölf Stämme": Staatsanwalt ermittelt gegen RTL-Reporter

Zwölf Stämme
© RTLAufnahmen des RTL-Reporters: Eine Frau der „Zwölf Stämme“ wartet mit einer Rute auf ihr Kind.
Einem Journalisten gelangen einmalige Aufnahmen, wie die "Zwölf Stämme" ihre Kinder züchtigten. Doch jetzt hat plötzlich er den Ärger. Sogar der Staatsanwalt ermittelt.

Die Filmaufnahmen des RTL-Reporters Wolfram Kuhnigk ermöglichten, dass das Jugendamt im September vergangenen Jahres der Sekte „Zwölf Stämme“ wegen Prügelvorwürfen die Kinder wegnehmen konnte. Kuhnigk hatte Züchtigungen dokumentiert. Jetzt hat er Ärger mit der Justiz.

Bomb

USA: 11 Amokläufe in 19 Tagen

Kalender
© The WireTraurige Bilanz: Es vergeht kein Tag, an dem kein Vorfall an US-Schulen in Zusammenhang mit Waffen vermeldet wird.
2014 beginnt in den Schulen der USA tödlich: Fast täglich gab es einen Vorfall, wo Schüler und Schusswaffen involviert waren. Zwei Schüler starben bereits, zahlreiche wurden verletzt.

Was die Gewalt an Schulen in den USA anbelangt, hat das Jahr 2014 nicht gut begonnen. Seit Anfang Januar sind landesweit elf Amokläufe und zahlreiche Drohungen auf Schulgeländen registriert worden. Beides zusammengerechnet, ergibt dies eine bedenkliche Bilanz: Praktisch jeden Tag in diesem Jahr hat es einen Vorfall gegeben, in dem Schüler und Schusswaffen involviert waren.

Die Ausbreitung der Gewalt verhalte sich «wie eine Epidemie», schreibt das US-Portal The Wire. Die meisten Amokläufe seien von Schülern an Mitschülern verübt worden. In den vergangenen vier Wochen sind bereits zwei junge Menschen getötet und elf verletzt worden. Auch die Amokdrohungen haben rasant zugenommen.

Smoking

Wohnungs-Kündigung gegen rauchenden Rentner nicht rechtens

Friedhelm Adolf
© dpa
Noch ist Friedhelm Adolfs letzte Zigarette nicht geraucht. Der Rentner hat Grund zur Hoffnung, dass die Kündigung seiner Wohnung wegen Qualmerei nicht rechtens war. Das deutete die zuständige Kammer im Berufungsverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf an. Eine Entscheidung soll am 13. März verkündet werden.

Friedhelm Adolfs wirkt schmächtig in seiner großen beigen Daunenjacke. Und inmitten der Kameraleute kann man den 75 Jahre alten Rentner kaum sehen. Wie viele Zigaretten er heute schon angesteckt hat? Die Frage hört er immer wieder. "Zwei hab ich schon geraucht", antwortet er am Morgen vor dem Düsseldorfer Landgericht mit rheinischem Zungenschlag.

Arrow Up

Mars-Stein: Klage gegen NASA wegen unterlassener Erforschung des angeblichen Mars-Organismus

Ein plötzlich und wie aus dem Nichts auf Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers "Opportunity" aufgetauchter Stein sorgt weiterhin für Wirbel: Da die NASA diesen Stein nicht genauer untersuche, hat der US-amerikanische Neuropsychologe Dr. Rhawn Joseph vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen die US-Raumfahrtbehörde wegen unterlassener Erforschung eingereicht. Laut Joseph handele es sich gar nicht um einen Stein, sondern um ein gewachsenes Lebewesen.

Bild
© NASA/JPLStein des Anstoßes: Auf den Opportunity-Aufnahmen vom 3528. Missionstag ist der Stein noch nicht zu sehen (l.). 12 Tage später (3540, r.) an gleicher Stelle, stellt er NASA-Forscher wie Laien vor ein Rätsel.
Washington (USA) - Allerdings hatten NASA-Wissenschaftler zuvor ausführlich erläutert, dass man den Stein bereits intensiv untersucht habe. Diese Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich zwar um einen sonderbaren - aber dennoch um einen Stein handele. Wahrscheinlich sei dieser von den Rädern des Rovers weggestoßen worden sei und deshalb so plötzlich von einer auf die nächste Aufnahme und wie aus dem Nichts aufgetaucht.

Kommentar: Seltsamer Stein plötzlich auf dem Mars aufgetaucht: Mars-Stein gibt NASA-Wissenschaftlern Rätsel auf


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Bankerselbstmord in London: Toter von JPMorgan und Deutsche Bank Vertrauter

Der Banker, der am Dienstag in den Tod sprang, hatte zehn Jahre lang für JPMorgan gearbeitet. Er war Vizepräsident der IT-Abteilung und Experte für hoch-spezialisierte Software.
london finanzviertel, canary wharf
© dpa
Der Banker, der am Dienstag vom Dach der 33-stöckigen JPMorgan-Zentrale in London in den Tod sprang, ist identifiziert worden. Es handelt sich um den 39 Jahre alten Amerikaner Gabriel Magee.

Vier Stunden lang dauerten am Dienstag die Ermittlungen der Polizei, berichtet die Daily Mail. Währenddessen lag Magees Leiche auf dem Dach eines 9-stöckigen Vorbaus, sichtbar für die Angestellten in den umliegenden Gebäuden. Hunderte betrachteten den Toten aus ihren Büros.

Arrow Up

Steigende Tendenz zur inneren Kündigung

Leise, in kleinen Schritten und unauffällig schleicht sie sich heran: Jeder dritte Arbeitnehmer hat die innere Kündigung in der Tasche. Seine Leistungsbereitschaft sinkt, sein Arbeitseinsatz wird stillschweigend zurückgezogen. Eine Forschungsgruppe der Fakultät Angewandte Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg erkundet unter der Leitung von Prof. Ralf D. Brinkmann und Prof. Sven Garbade das Phänomen innere Kündigung http://www.innerekuendigung.de. Bereits 2007 sammelte das Forscherteam um Prof. Brinkmann Daten zur Diagnose der inneren Kündigung. Über 3.000 Personen aus allen Branchen hatten sich an der damaligen Studie beteiligt: Ca. 35% der Befragten haben sich selbst als innerlich gekündigt bezeichnet.

Attention

Militäreinsätze führen zu psychischen Erkrankungen und Vergewaltigungen

Soldat
© dpaAm Limit: Soldaten der Bundeswehr beim Marschieren üben
Der Bundeswehrbeauftragte Helmut Königshaus legt seinen Jahresbericht zum Zustand der Streitkräfte vor. Der ist verheerend.

Immer mehr Soldaten kommen mit psychischen Erkrankungen aus den internationalen Einsätzen der Bundeswehr zurück. Das geht aus dem Jahresbericht des Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages, Helmut Königshaus, hervor.

So befanden sich vergangenes Jahr 1500 von ihnen mit „posttraumatischen Belastungsstörungen“ aufgrund der Erlebnisse im Kampf oder bei Anschlägen in therapeutischer Behandlung. 200 davon waren neue Fälle. Der frühere FDP-Politiker Königshaus weist allerdings darauf hin, dass nach einer Studie der Technischen Universität Dresden die tatsächliche Zahl doppelt so hoch sei, weil viele Bundeswehrangehörige Hemmungen hätten, sich zu melden. Ehemalige Zeitsoldaten, die sich von zivilen Therapeuten behandeln lassen, sind ebenfalls nicht erfasst.