Vor einer Polizeischule in Libyen ist ein mit Sprengstoff gefüllter Lastwagen explodiert. Die Region war bisher nicht für Anschläge von Dschihadisten bekannt.
© Ismail Zitouny/Reuters
Im Westen Libyens sind bei einem Anschlag auf eine Polizeischule mindestens 50 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. In der Nähe einer Gruppe von Polizisten vor dem Trainingscamp sei ein mit Sprengstoff gefüllter Lastwagen explodiert. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Lana unter Berufung auf den örtlichen Krankenhausdirektor der betroffenen Stadt Sliten, die etwa 160 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis liegt. Andere Quellen berichten von mehr als 60 Toten und 200 Verletzen.
Nach Angaben des UN-Sondergesandten für Libyen, Martin Kobler, sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit der Bombe in die Luft. Kobler rief die Libyer im Kurznachrichtendienst Twitter auf, sich "im Kampf gegen den Terrorismus rasch zu vereinen". Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte das Attentat auf die Polizeiakademie, in der sich Beamten auf ihren Einsatz bei der Küstenwache vorbereiten. "Der Anschlag zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass alle Libyer dem Krebsgeschwür des Terrors gemeinsam entgegentreten", sagte Steinmeier in Berlin.
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