© ReutersKann zufrieden sein: Wladimir Putin sieht sich keinen neuen Sanktionen des Westens ausgesetzt.
Ungeachtet der Dämonisierungskampagne in westlichen Medien arbeitet Russland weiter nach Plan an der Beilegung des Konfliktes in Syrien. Die Rettung des Landes soll das Ende der Willkür in internationalen Beziehungen markieren.Das russische Engagement in Syrien zeigt, wie es möglich ist, mittels der Verteidigung eigener nationaler Interessen Weltpolitik zu machen. Es wäre naiv, zu leugnen, dass die durch internationales Recht gedeckte russische Intervention im Syrien-Krieg nicht russischen nationalen Interessen dienen würde.
Diese sind in offiziellen programmatischen Dokumenten auch deutlich formuliert:
Das primäre ist die Bekämpfung des Terrorismus jenseits der russischen Grenzen. Russland ist in Europa das nach wie vor am stärksten durch den Terror gefährdete Land; seit Jahrzehnten werden aus dem Untergrund herausoperierende Gruppen im Nordkaukasus ohne Unterlass bekämpft. Schon hier sind die russischen Ziele deckungsgleich mit Zielen anderer am Konflikt beteiligter Staaten, auch der westlichen, zumindest auf der in der Öffentlichkeit artikulierten Ebene.
Aber bereits das nächste, ebenso offiziell wie deutlich artikulierte Ziel der Russischen Föderation betrifft unmittelbar internationales Recht und die Weltordnung. Zunächst zog die russische Diplomatie und dann zogen russische Jets auf dem Himmel über Syrien die rote Linie, die den von äußeren Kräften herbeigeführten Zerfall der Staaten im Nahen Osten stoppen sollte.
Denn die Aufrechterhaltung säkularer, wenn auch mit harter Hand regierter Staaten, die das Wirrwarr der ethischen, konfessionellen und sozialen Widersprüche im Zaum halten können, sowie das gelebte Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten sind Grundvoraussetzungen für jene Welt, in der Russland leben will. Mit Syrien wollte Russland diesbezüglich ein Exempel statuieren und viele Anzeichen deuten darauf hin, dass dies bis dato gelingt.
Kommentar: Ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie sich die von den USA angefachte "Revolution" im Nahen Osten gegen ihre eigenen Väter wendet. Es ist als würde ein Schlangenbeschwörer von seiner eigenen Giftschlange gebissen, die er sich zu Diensten gemacht zu haben glaubt.