Terroristen missachten Waffenruhe in Aleppo. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, fordert nach dem vermutlich belgischen Bombenangriff auf die syrische Ortschaft Hassajek, dass die Attacke mit sechs toten Zivilisten verurteilt wird.
Maria Sacharowa
Das russische Zentrum für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien gab bekannt, dass die US-geführte Internationale Koalition in der Nacht zum 18. Oktober einen Einsatz in der Nähe der syrischen Ortschaft Hassajek geflogen hat.
„Am 18. Oktober gegen 3 Uhr nachts wurde die Ortschaft Hassajek aus der Luft angegriffen. Die Folge des Bombardements waren zwei zerstörte Wohnhäuser. Sechs Menschen kamen ums Leben. Weitere vier Personen erlitten Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades. Im genannten Bezirk agierten keine Flugzeuge der russischen bzw. syrischen Streitkräfte.

In der Nähe der Ortschaft Hassajek waren in der Nacht zum 18. Oktober Flugzeuge der Internationalen Koalition im Einsatz. Die Flugverkehrskontrolle registrierte zum genannten Zeitpunkt am genannten Ort zwei F-16 der Streitkräfte des Königreichs Belgien“, hieß es im russischen Zentrum für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien.
Am 6. Oktober hatte die syrische Nachrichtenagentur SANA von einem ähnlichen Fall berichtet, als Flugzeuge der US-angeführten Internationalen Koalition das Dorf Sulsana in der Provinz Aleppo angegriffen und dabei Dutzende von Zivilisten getötet hatten.


Die amtliche Sprecherin des Außenministeriums der Russischen Föderation, Maria Sacharowa, kommentierte die Attacke auf Hassajek in ihrem Facebook-Account.

„Medien: ‚Die Ortschaft Hassajek in der syrischen Provinz Aleppo wurde aus der Luft angegriffen. In diesem Gebiet agierten Jagdflugzeuge der belgischen Luftwaffe. Bei dem Bombardement wurden zwei Wohnhäuser zerstört. Sechs Menschen kamen ums Leben. Weitere vier Personen erlitten Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades‘.

Wir erwarten vom amerikanischen Außenministerium eine scharfe Verurteilung der Angriffe auf die zivilen Objekte und der Tötung von Zivilisten. Ich glaube, es wird nicht kompliziert sein, die Fotos der Getöteten zu finden, um eine entsprechende Kampagne bei CNN zu starten“, schrieb die russische Diplomatin auf Facebook.
Brüchige Waffenruhe

Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister, Sergei Schoigu, einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen und die Führung der Staaten, die einen Einfluss auf bewaffnete Milizen im östlichen Teil von Aleppo ausüben können, gebeten, die Anführer der Gruppierungen zu bewegen, die Kampfhandlungen einzustellen und die Stadt zu verlassen.

RT-Korrespondent, Murad Gasdijew, der sich im westlichen Teil der umkämpften Stadt befindet, teilte mit, dass die Terroristen trotz des Appells die Wohnbezirke von Aleppo weiterhin unter Beschuss nahmen.


„Das alles geschah an dem Tag, als die Luftstreitkräfte Russlands und Syriens ihre Operationen einstellten, um den humanitären Organisationen den freien Zutritt zu gewähren. Trotzdem dauerte der Beschuss von Seiten der Terroristen an. John Kerry hatte versprochen, dass die Terroristen die Kampfhandlungen einstellen würden, sobald die Operation der russischen Kräfte aufhören würde. Das ist aber nicht passiert: Die russische Operation hat vor zwölf Stunden aufgehört, während die Terroristen nach wie jede halbe Stunde Geschosse abfeuern“, teilte der RT-Korrespondent vor Ort mit.
Aleppo ist nicht Mossul

Nachdem Russland eine achtstündige humanitäre Pause für die östlichen Bezirke von Aleppo angekündigt hatte, erklärte das US-Außenministerium, dass man die Einwohner der stark umkämpfen Metropole nicht zwingen sollte, ihre Häuser zu verlassen.

Übrigens betrachtet Washington die Situation um das irakische Mossul, das noch in den Händen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ ist, ganz anders. Zurzeit führt der Irak unter Unterstützung der Vereinigten Staaten eine Operation zur Rückeroberung der letzten IS-Hochburg im Nordirak durch.