Friesdorf - Diesen Anblick wird Sebastian Marks aus Biesenrode nicht so schnell vergessen: Er war am Freitag gegen 21.45 Uhr in einer klaren Nacht von seiner Mittagsschicht unterwegs nach Hause, als er auf der Klausstraße B 242 etwas Merkwürdiges entdeckte. Über dem „Rammelburgblick“ sah er ein helles Scheinwerferlicht. Als er langsam näher fuhr, hat er nach seinen Schilderungen außerdem zwei Positionsleuchten bemerkt. Eine rote blinkte etwas weiter oben am Flugkörper und eine blaue Lampe am „Bauch“ dieses Flugobjekts, das auch Experten Rätsel aufgibt.
Symbolbild
Riesiger Schatten am HimmelEr habe keine Ahnung was „Es“ gewesen sei, jedoch schien dieses Ding nahezu in der Luft zu stehen, schrieb er gestern an die
MZ. Als er kurz nach 23 Uhr zu Hause ankam und nochmals in den Himmel schaute, habe er einen riesigen „Schatten“ am Firmament entlangschweben sehen. „Gefühlte Hundert Meter über mir bewegte sich dieses Etwas mit der Geschwindigkeit eines Luftschiffes und einem kaum hörbaren Zug“, so Marks. Was ihn besonders erschreckte: Nach seiner Beobachtung hatte diese Art Drohne eine nach vorn spitz zulaufende Form, die ihn an die alte Horton Ho IX erinnerte. Also jenes Tarnkappenflugzeug, das gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zu Hitlers Wunderwaffen-Arsenal gehörte. Dieses Jagdflugzeug, das aber nicht über das Stadium von Prototypen hinausgekommen ist, basierte auf der Konstruktion eines Segelfliegers, der mit Düsentriebwerken ausgerüstet war.
Das Flugobjekt, das im Vorjahr auch über dem Laweketal im Saalekreis gesichtet wurde, ähnelt einem Mauersegler, einer seltenen Schwalbenart, die dank ihrer angelegten Flügel lange und lautlos gleiten kann. Sebastian Marks setzte sich noch am selben Abend gleich an seinen Computer, um „dieses Ding zu googeln“, wie er schreibt. Jedoch ohne Erfolg. „Wie ich feststellen musste, glich kein Modell jenen der in unserer Luftwaffe verwendeten unbemannten Flugobjekte“, so der Biesenröder. Er konnte in jener Nacht schlecht schlafen. Und seither macht er sich Gedanken und hofft, dass jemand der Sache auf den Grund gehen kann. Doch das ist schwieriger als vermutet. Bei der Bundeswehr erntet die
MZ auf Nachfrage nur Kopfschütteln. Von solchen Flugobjekten sei ihm nichts bekannt, sagt ein Leutnant in der Bürgerservice-Zentrale in Köln. An jenem Tag seien in dem Gebiet auch keine Übungsflüge gewesen. Außerdem würde man bei den Flugzeugen der Bundeswehr keine blauen Positionslichter verwenden, sondern nur die Farben weiß, grün und rot, so der Offizier der Luftwaffe. Das treffe auch auf die Nato-Partner zu. Er könne sich nur vorstellen, dass es sich um eine spezielle Drohne handelt. „Alles andere wäre zu laut“, sagte er.
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