Polizeikräfte haben am Samstagnachmittag einen Regional-Express von München nach Augsburg in Mammendorf gestoppt und durchsucht. Ein Mann, offenbar ein Trittbrettfahrer, hatte zuvor mit einer Bombe gedroht.
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© Patrick Pleul/ DPASymbolbild
Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä hatte es angekündigt: Mit aller Macht werde man gegen Trittbrettfahrer vorgehen, die nach dem Terroralarm mit der Angst vor Anschlägen spielen. Wie das aussieht, erfuhren am Samstag die Zugpassagiere eines Regionalzuges von München nach Augsburg.

Gegen 17 Uhr blieb der Zug am Bahnhof in Mammendorf stehen, die Türen gingen jedoch nicht auf, schildert Tilo Treede, ein Medienberater aus München, gegenüber FOCUS Online die Vorkommnisse. Von einer technischen Störung sei etwas später über eine Durchsage die Rede gewesen.

Bewaffnete Polizisten im Zug

Dass dem nicht so war, wurde erst 20 Minuten später offensichtlich. Bewaffnete Polizisten seien plötzlich auf dem Bahnsteig zu sehen gewesen. Sie hätten den Zug bestiegen und seien mit gezückter Waffe durch die Abteile gegangen. "Bleiben sie unten", hätten sie zu den Fahrgästen gesagt. "Die Jungs sahen ziemlich aufgeregt aus", so Treede.

Die Erklärung für den Einsatz: Gegen 16 Uhr setzte ein Mann von einem Notrufmelder am Hauptbahnhof in München eine Bombendrohung ab, wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage von FOCUS Online erklärt. Der Sprengsatz werde in München hochgehen, habe der Mann gesagt. Der Drohanrufer, offenbar ein Trittbrettfahrer, sei Hinweisen zufolge anschließend in den Zug nach Augsburg gestiegen.

Trittbrettfahrer nicht auffindbar

In Mammendorf sei der Zug gegen 17 Uhr angehalten worden, um nach der Person zu suchen, so der Polizeisprecher. Die Beamten konnten den Trittbrettfahrer jedoch nicht finden. Der Einsatz sei gegen 18 Uhr beendet gewesen.