Europas meistgesuchter Terrorverdächtiger wurde kurz nach den Anschlägen in Paris dreimal von der Polizei angehalten, kontrolliert und konnte dann seine Fahrt ungestört fortsetzen, so sein Fluchtwagenfahrer. Salah Abdeslam befindet sich immer noch auf freiem Fuß, die Behörden gehen davon aus, dass er sich nach Syrien abgesetzt habe.© Reuters Symbolbild
Hamza Attou, ein belgischer Freund von Abdeslam,
sagte vor Gericht, die beiden wären „nicht [nur] einmal,
sondern dreimal“ angehalten worden, als sie
nach den Pariser Anschlägen Richtung Brüssel fuhren, so die Zeitung Le Parisien.
Attou, der wegen „Beihilfe zu einer terroristischen Aktivität“ angeklagt ist, weil er Abdeslam, (26) nach Belgien gefahren hatte, sagte aus, dass sie zuerst in eine Drogenkontrolle kamen.
Bei den beiden anderen Kontrollen mussten die drei Männer
sich ausweisen, bevor sie weiterfahren durften. Abdeslam
kooperierte anstandslos und gab bei der dritten Kontrolle
auch seine korrekte Adresse in Molenbeek an. Zu dem Zeitpunkt konnte die Polizei natürlich nicht wissen, wen sie da vor sich hatte.
Der Wagen der drei Männer wurde später in Molenbeek gefunden, Attou und sein Begleiter Amri kurz danach verhaftet. Abdeslam ward seitdem nicht mehr gesehen.
Kommentar: Sehr richtig. Ein Terrorist schert sich nicht um Pässe, denn er will offiziell ja überhaupt nicht erfasst werden. Außerdem, wenn einer doch mal einen Pass braucht, dann bekommt er ihn sicher nicht von irgendwelchen Händlern in der Türkei auf dem Schwarzmarkt. Da gibt es bessere Anlaufstellen, zumeist die Geheimdienste, die helfen ja bekanntlich gerne.