Im Brüsseler Stadteil Molenbeek sind mehrere Personen festgenommen worden. Darunter auch ein Verdächtiger, der am Vorabend in Paris gewesen sein soll. Ein Autokennzeichen führte die Ermittler auf die Spur.© dpaPolizisten in Brüssel
Die Menschen stehen vor ihrer Eingangstür, reden mit den Nachbarn, Kinder rennen aufgeregt herum, dazwischen Kameraleute. Kurz nach 18 Uhr am Samstagabend lud die Polizei im Brüsseler Stadtteil Molenbeek einen grauen Golf-3 auf einen Abschleppwagen und transportierte ihn weg, eskortiert wurde er von der Polizei mit Blaulicht.
Das sichergestellte Auto mit dem belgischen Kennzeichen LJW 973 ist bislang der deutlichste Hinweis darauf, dass die Attentate von Paris eine Verbindung zu Belgien haben, genauer gesagt in den Stadteil Molenbeek. Der Wagen soll am Freitagabend in Paris vor dem Theater Bataclan gesichtet worden sein,
in dem die Attentäter 89 Menschen töteten. Das Fahrzeug hat den Ausschlag für die Polizeiaktion in Brüssel gegeben, wie der belgische Justizminister Koen Geens bestätigte.
Wie mehrere belgische Medien berichten, sollen drei der Attentäter aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek stammen. Am Samstagnachmittag kam es in der Nähe der U-Bahn-Station Osseghem im Stadtteil Molenbeek zu einer groß angelegten Polizeiaktion. Schwer bewaffnete Polizisten durchsuchten zwei oder drei Häuser, auch Spezialisten einer Sprengstoffeinheit sollen beteiligt gewesen sein. Mehrere Männer wurden verhaftet, wie
der belgische Justizminister am Abend bestätigte. Zudem ist von einem zweiten Wagen aus Belgien die Rede, einem Mietwagen, der in Paris gesichtet und nach Brüssel zurückverfolgt werden konnte.
Kommentar: Die Ermittlungen zu den Anschlägen sind erst am Anfang, daher ist die Implikation einer
ISIS-Beteiligung noch zu voreilig.
Erste Hinweise sind bislang nicht
erhärtet. Den Opfern und ihren Angehörigen wäre es zu wünschen, dass die wahren Täter - ob ISIS-Mitglieder oder andere - gefasst und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, um dem erfahrenen Leid wenigstens etwas Genüge zu tun. Doch vermutlich wird auch das wieder eine leere Hoffnung bleiben...
Bereits vor-vergangene Woche kam es in Deutschland zur Festnahme eines Verdächtigen, der in Verbindung mit den Anschlägen stehen soll:
Vor dem Attentat: Mann mit mehreren Waffen und TNT auf Weg nach Paris festgesetzt
Kommentar: Ein weiterer Schritt der Panikmache und das wird die Lage nicht beruhigen - und soll sie auch nicht beruhigen.