Die moderne Arbeitswelt beruhe auf einer riesigen Täuschung, zitiert ihn jetzt die US-Seite „Vox.com“. „Die größte Lüge ist, dass ein Arbeitsverhältnis etwas Familiäres ist“, sagt Hoffman.
Diese Lüge habe zwei Seiten, betont Hoffman. Auf der einen sind die Arbeitgeber, die sich selbst täuschen würden.
Die tatsächlich denken, dass ihr Arbeitsplatz für die Angestellten wie eine Familie ist. Und sich das immer wieder einreden, bis sie die Rede vom Familienstammtisch womöglich selbst glauben. Ihr Hintergedanke: Sie wollen, dass die Mitarbeiter loyal zu der Firma sind.
Kommentar: Dabei handelt es sich um eine universale Selbsttäuschung, die sich durch die gesamte Arbeitswelt zieht. Es gibt nur zwei zentrale Punkte, welche den Zweck eines Arbeitsverhältnisses beschreiben:
1. Der Arbeitgeber will seinen Profit erhalten und wenn möglich ausweiten.
2. Der Arbeitnehmer muss Geld verdienen um leben zu können.
Alle Umschreibungen und Firmenphilosophien, die etwas Anderes behaupten, verschleiern diese Punkte nur um ein "Wohlfühlklima" zu erzeugen. Damit verfolgt der Arbeitgeber jedoch wiederum nur Punkt 1.
Alle Arbeitnehmer, die sich einreden, sie würden ihrem Arbeitgeber familiär gegenüberstehen, blenden konsequent die Tatsache aus, dass einzig Punkt 1 das Maß aller Dinge für den Arbeitgeber ist und der wahre Grund warum er arbeitet, einzig Punkt 2 ist.
Kommentar: Im Grunde ist es verständlich, warum sich diese Selbsttäuschung so erfolgreich halten kann. Und was man tun könnte, hat Thomas Sattelberg sehr schön beschrieben.
In einer Dokumentation genannt "The Corporation", wird umfassend das Wesen eines Unternehmens beleuchtet und seine Eigenschaften heraus gestellt. Kaum verwunderlich, es handelt in seinem Kern wie ein Psychopath:
Darum kann ein Unternehmen niemals familiär sein, noch ehrlich am Leben seiner Mitarbeiter teil nehmen. Unterbewusst weißt das jeder Mensch, denn er spürt die Andersartigkeit, welche hinter der Fassade des so nett auftretenden Unternehmens steckt. Aber irgendwie muss man sich damit arrangieren und sein Geld verdienen, will man nicht in die Armut abrutschen.
Eine Ehrlichkeit, wie sie Thomas Sattelberg vorschlägt, wäre im Grunde etwas sehr Erstrebenswertes, würde sie doch beiden Seiten das ständige Lügen ersparen. Das bedarf jedoch, dass der Psychopath seinen angeborenen Drang zu lügen aufgibt und "der Arbeitnehmer" endlich erwachsen wird und anfängt, für ein gesundes und ehrliches Leben offen einzustehen.
Aber, liebe Leser, bevor eines dieser beiden Dinge eintritt, lernen Schweine fliegen.