Starkregen hält am Wochenende Einsatzkräfte in Atem - Landratsamt zieht Bilanz. Bäche traten über die Ufer, Keller liefen voll, Straßen waren unpassierbar. Das schwere Unwetter am Freitagabend wütete vor allem im Schlichemtal. Am Wochenende war Aufräumen angesagt.
© Daniel Seeburger Die Schlichem verwandelte sich am Freitagabend innerhalb einer halben Stunde in einen reißenden Fluss.
Eigentlich stand am Freitagabend das Serenadenkonzert des Musikvereins Ratshausen auf dem Programm. Doch bereits nach kurzer Zeit fiel das Konzert buchstäblich ins Wasser. Ein schweres Unwetter überflutete die Schlichemgemeinde.
Kurze Zeit zuvor war ein heftiger Hagelschauer über der Gemeinde niedergegangen.Im Rahmen des neuen Hochwasserschutzkonzepts ist die Feuerwehr am Freitagabend laut Bürgermeister Heiko Lebherz bereits ausgerückt, bevor das schwere Gewitter hereinbrach.
„Da sich die Regenmassen jedoch in sehr kurzer Zeit über den Schlichemtalgemeinden ergossen, blieb den Einsatzkräften fast keine Zeit, etwa die Schachteinläufe zu räumen“, sagt Andreas Koch, der beim Landratsamt für den Brand- und Katastrophenschutz zuständig ist.
Die Schlichem und die zufließenden Bäche schwollen in einer halben Stunde von Niedrigwasser auf einen Hochwasserstand an, wie er nur etwa alle zehn bis 15 Jahre vorkommt. Anlieger an den zuführenden Bachzuläufen in Hausen am Tann fühlten sich an das Jahrhunderthochwasser von 1975 erinnert. Dem schnellen Einsatz der Feuerwehr ist es wohl zu verdanken, dass Ratshausen und Hausen am Tann noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind, wie Bürgermeister Lebherz betont. Und dennoch: Einige Anwohner an der Schlichem traf das Hochwasser mit voller Wucht. Über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk, Polizei und den örtlichen Bauhöfen waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. „Hausen war zeitweise abgeschnitten, ich selbst kam mehrere Stunden gar nicht mehr an alle Stellen“, schildert Lebherz die dramatischen Stunden.
Kommentar: Eine kleine und nicht vollständige Sturmstatistik basierend auf Sott-Artikel: