Ab September 2012 sollten in den USA die Tabakkonzerne gezwungen werden, sogenannte “Schockfotos” auf Zigarettenpackungen zu drucken. Diese “Schockfotos sind meist Fälschungen, wie zum Beispiel die schwarzgefärbte Lunge, die es so laut Aussagen des Rechtsmediziners und Professors an der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin, Michael Tsokos, nicht gibt (siehe Video am Ende des Artikels). Das berichteten übereinstimmend mehrere US-Medien. Bisher sind in den USA (im Gegensatz zu Großbritannien) nur Schocktexte auf Tabakprodukten aufgedruckt, aber keine Bilder.
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© unbekanntSchockbilder wie diese wurden in den USA erst einmal gestoppt
Fünf Tabakfirmen (Santa Fe Natural Tobacco Co., R.J. Reynolds, British Imperial Tobacco, Lorillard Inc. und Liggett Group LLC) hatten gegen die Zwangswerbung der Antiraucherlobby geklagt, da diese Verpflichtung ihrer Meinung nach gegen das im ersten Artikel der US-Verfassung verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung verstoße.


Richter Richard Leon aus Washington gab nun den Tabakfirmen recht. In seiner 29-seitigen Begründung führte Leon aus, dass die Zwangsbilder “kleinformatige Werbehinweise” für die “offene Anti-Tabak-Kampagne der Regierung” sind und somit gegen den ersten Artikel verstoßen. Die Schockbilder sind nach Ansicht des Richters keine sachliche Information, sondern emotionale Werbung der Antiraucherlobbyisten.


Leon setzte die Pflicht, Schockbilder auf Tabakwaren zu drucken, aus, bis ein letztinstanzliches Urteil über die Verfassungsmäßigkeit der Sache entschieden habe. Würde dies nicht geschehen, so der Richter, würden die Tabakfirmen einen “nicht wieder gutzumachenden Schaden erleiden”.

Die “Food and Drug Administration” (FDA) hatte neun Bilder entworfen, die ab September 2012 zwangsweise auf Tabakwaren aufgedruckt werden sollten. Dabei sollte die obere Hälfte der Vorder- und Rückseite von Zigarettenschachteln mit den Schockbildern verschandelt werden und 20 Prozent von gedruckten Werbeplakaten.

Bisher gibt es keinen Kommentar der FDA, die Antiraucherlobbyisten in den USA gaben aber teilweise bereits Statements ab. Christopher W. Hansen, Präsident der “American Cancer Society Cancer Action Network” krakeelte, das Urteil sei “schlecht für die Volksgesundheit” und ein “Sieg für Big Tobacco”.

Für die Aussagen der Antiraucherlobby, Schockbilder würden dafür sorgen, dass weniger geraucht wird, gibt es keinerlei Belege. In Ländern, die bereits Schockbilder auf Zigaretten aufdrucken, wie zum Beispiel Großbritannien, ging der Konsum nicht zurück; lediglich der Markt für kunstvoll gestaltete Zigarettendosen, mit denen die gefälschten Ekelbilder abgedeckt werden, boomt.