Nordkorea provoziert - Südkorea und die USA kontern. Washington hat zwei Tarnkappenbomber nach Asien entsandt, die auch als Atomwaffenträger eingesetzt werden können. Die Bomber haben an den Militärübungen der südkoreanischen Truppen teilgenommen.
tarnkappenbomber
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Seoul - Eine Strecke von 10.460 Kilometern haben die zwei amerikanischen Tarnkappenbomber vom Typ B-2 Spirit zurückgelegt: Von ihrem Stützpunkt im US-Bundesstaat Missouri flogen sie nach Südkorea, um dort an den jährlichen Militärübungen mit dem asiatischen Land teilzunehmen.

Der Einsatz der Bomber dient auch dazu, militärische Stärke gegenüber Nordkorea zu demonstrieren. Denn das Regime in Pjöngjang droht und provoziert mit immer neuen Warnungen und Aktionen. Zuletzt hatte die Regierung von Kim Jong Un ihre Truppen in Kampfbereitschaft versetzt, Washington mit einem atomaren Erstschlag gedroht und die letzte Kommunikationsleitung zum Süden gekappt. Der Nichtangriffspakt mit Seoul wurde ebenfalls aufgekündigt.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar deutlich zugenommen. Daraufhin hat die Uno die Sanktionen gegen das Land verschärft.

Die USA und Südkorea vereinbarten am vergangenen Freitag eine verstärkte militärische Zusammenarbeit. Die US-Regierung verpflichtete sich, dem asiatischen Land bei Provokationen militärisch beizustehen. In einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Kollegen Kim Kwan Jin bekräftigte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Mittwoch das Versprechen.

Die nun eingesetzten amerikanischen B-2-Bomber können auch als Atomwaffenträger dienen. Die Maschinen warfen über einem militärischen Übungsgelände in Südkorea Munitionsattrappen ab, wie die US-Armee mitteilte. Die Flüge sollten demnach der Abschreckung dienen. Die Übung zeige "die Fähigkeit der USA, schnell und nach Belieben zielgenaue Langstreckenangriffe zu fliegen".

Ungeachtet der jüngsten Kriegsrhetorik hält Nordkorea allerdings den Grenzübergang zur Sonderwirtschaftszone Kaesong offen. Der Verkehr an dem schwer bewachten Kontrollpunkt verlief nach südkoreanischen Angaben vom Donnerstag normal.

kgb/dpa