Spaniens Notenbank rechnet im laufenden Jahr mit einem kräftigen Rückgang der Wirtschaftsleistung und einer Rekord-Arbeitslosigkeit. Auch Portugal dämpft die Erwartungen.
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Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens dürfte um 1,5 Prozent schrumpfen, teilte die Bank von Spanien am Dienstag mit. Die Regierung rechnet derzeit lediglich mit einem Minus von 0,5 Prozent, allerdings dürfte sie ihre Prognose im kommenden Monat senken. Erst im kommenden Jahr ist nach Einschätzung der Notenbank wieder Wachstum in Sicht. Spanien dürfte damit die Schuldengrenzen der Europäischen Union verfehlen: Das Haushaltsdefizit dürfte in diesem Jahr im Verhältnis zur Wirtschaftskraft bei sechs Prozent liegen und damit über der Zielmarke von 4,5 Prozent. Für 2014 sagen die Experten 5,9 Prozent voraus.

Für den Arbeitsmarkt bedeutet die andauernde Rezession nichts Gutes. Die Arbeitslosenquote wird nach Einschätzung der Notenbanker im Laufe des Jahres ein neues Rekordhoch von 27,1 Prozent erreichen. Von den 27 EU-Staaten weist nur Griechenland eine ähnlich schlechte Arbeitsmarktbilanz aus.

Portugal folgt

Auch die Rezession in Portugal wird sich nach Einschätzung der Zentralbank des Landes in diesem Jahr verschlimmern. Die Notenbank senkte am Dienstag ihre entsprechende Prognose. Nun rechnet sie mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 2,3 Prozent statt wie bislang um 1,9 Prozent. Die sogenannte Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds geht von einem Rückgang von 2,3 Prozent aus.

Für 2014 rechnen die Experten zwar immer noch mit einem Wachstum von rund einem Prozent, machten aber erhebliche Risiken für die bereits mit EU-Hilfen gestützte Volkswirtschaft aus, etwa die Erholung der Binnennachfrage. Auch gebe es Risiken mit Blick auf möglicherweise erforderliche, größere Sparanstrengungen des Landes zur Erreichung der mit den Geldgebern vereinbarten Ziele.