Der Erdfall zwischen Kühnhausen und Elxleben (Kreis Erfurt) ist mittlerweile 200 Meter lang. Die betroffene Landstraße musste nun für alle Verkehrsteilnehmer voll gesperrt werden.
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© dpMittlerweile ist die Straße zwischen Kühnhausen und Elxleben auch für Fußgänger und Radfahrer voll gesperrt.
Kühnhausen - Der Erdfall bei Kühnhausen ist größer als bisher angenommen. Die Straße zwischen Kühnhausen und Elxleben ist mittlerweile auch für Fußgänger und Radfahrer voll gesperrt, Schilder warnen mit "Lebensgefahr". Die B 4 war gestern in Richtung Nordhausen nur noch halbseitig befahrbar. Fachleute der Geophysik untersuchten dort den Untergrund.

Die Größe des Erdfalls habe sich mittlerweile als 200 Meter lang und 30 Meter breit heraus gestellt. Die Tiefe betrage nach jetzigen Erkenntnissen 16 Meter, erst in dieser Tiefe gebe es wieder tragfähigen Boden. Der Erdfall erstrecke sich auf den gesamten Bereich der Straße zwischen Kühnhausen und Elxleben, informierte gestern der Leiter des Tiefbauamtes Gerhard Glanz. Eindeutig seien die starken Regenfälle der vergangenen Wochen dafür verantwortlich, dass sich das Loch in der Erde aufgetan habe. Gips im Untergrund sei durch das Wasser ausgewaschen worden.

Vom Straßenbauamt Mittelthüringen hieß es gestern, die geologischen Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen und würden noch bis zum Wochenende dauern. Sie werden auch jenseits der B4 erfolgen. Ob möglicherweise eine Sperrung der B4 nötig ist, werde sich nach den Untersuchungsergebnissen zeigen. Die Sperrung der Straße zwischen Kühnhausen und Elxleben, die zunächst bis Ende Mai ausgewiesen war, wurde bis August verlängert.

Das Landratsamt in Sömmerda hat sich mit dem Problem noch gar nicht befasst. Bisher wird auf die Stadt Erfurt verwiesen. Im nur wenige Meter entfernten Elxleben, das zum Kreis Sömmerda gehört, sagte Bürgermeister Heiko Koch (CDU), die Gemeinde sehe sich bisher nicht im Zugzwang. Jedoch sei es beschämend, dass er kaum Informationen bekäme. Er müsse sie sich "regelrecht erbetteln".

Laut Tiefbauamt müssen mindestens 10.000 Kubikmeter Hohlraum verfüllt werden, um den Schaden zu beheben. Die Kosten werden auf bis zu einer Million Euro veranschlagt. Wer die Kosten trägt und welches Verfahren angewendet wird, ist noch völlig unklar, zumal es einen solchen Fall in Erfurt noch nicht gab.

Angelika Reiser-Fischer / 30.05.13 / tag