Butter
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Wiener Würstchen als Snack für zwischendurch, Spiegeleier mit Speck zum Frühstück - kann man damit abnehmen? Ja, sagen Anhänger der Low Carb-Ernährung. Sie schränken ihre Kohlenhydrat-Zufuhr deutlich ein.

Zehn Kilo hat Ingo Lachner mit seiner Low Carb-Ernährung schon abgenommen. Der Trick: Er lässt Nudeln, Reis und jegliche Getreideprodukte wie Müsli weg. Zum Abendessen gibt es Salami, Schinken, Käse, Wurst und Gemüse, aber kein Brot. Die Logik hinter dieser Ernährungsweise: Beim Sport soll es direkt an die Fett-Depots gehen und der Körper verbraucht nicht nur die Kohlenhydrate, die ihm normalerweise schnell die Energie liefern.

Bei dieser Ernährungsform bestehen die täglichen Mahlzeiten hauptsächlich aus Gemüse, Milchprodukten, Fisch und Fleisch, wobei Fette und Proteine die wegfallenden Kohlenhydrate ersetzen. Weil Studien darauf hinweisen, dass es gesünder ist, sich abends eiweißreich zu ernähren als sich mit Kohlenhydraten zu belasten, bieten viele Bäckereien sogenanntes Eiweißbrot an. Die Verbraucherzentrale Bayern hat verschiedene solcher Brote untersucht.


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"Wir haben festgestellt, dass die Eiweißbrote einen bis zu zehn Mal höheren Fettgehalt haben als herkömmliche Brote. Das kommt daher, dass diese Brote meistens nicht ganz so schmecken wie Brote und daher versucht das, mit Leinsamen und Flocken geschmacklich aufzuwerten und dadurch wird das Brot schnell ganz kalorienreich. Sie sind außerdem relativ teuer. Wenn Sie den Eiweißanteil abends erhöhen möchten, würde ich das lieber mit dem Brotbelag machen: Also eine dünne Scheibe Brot mit Hüttenkäse oder Corned Beef belegen, da haben Sie den selben Effekt wie beim Eiweißbrot." ~ Daniela Krehl, Verbraucherzentrale Bayern
Wie viel Fett ist gesund?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Anteil von 30 Prozent Fett im Essen pro Tag. Das bedeutet für eine Frau, dass sie etwa 60 Gramm Fett pro Tag zu sich nehmen sollte. Fett an sich ist nicht ungesund - und laut dem Ernährungsmediziner Professor Volker Schusdziarra vom Münchner Klinikum rechts der Isar ist nicht erwiesen, dass Fett fett macht.

Der Ernährungsmediziner hat fast 6.000 Ernährungsprotokolle seiner Patienten ausgewertet und dabei festgestellt: Übergewichtige essen nicht unbedingt mehr Fett als Schlanke - sie nehmen allerdings mehr Kalorien zu sich und bewegen sich zu wenig. Die Schuld am Übergewicht also alleine aufs Fett zu schieben, ist falsch. Er plädiert dafür, Fett nicht zu verteufeln - auch weil es per se nicht ungesund ist, wie eine Studie aus den USA beweist.
"Zu 20.000 Frauen zwischen 50 und 80 Frauen wurde gesagt: Esst nur noch 20 Prozent Fett im Anteil und sechs Mal am Tag Obst und Gemüse und fünf Mal täglich Vollkornprodukte, man hat das verglichen mit 30.000 anderen Frauen gleichen Alters, denen man gesagt hat: Esst weiter wie bisher. Herausgekommen ist gar nichts. Man hat geschaut: Wie war es mit Herzinfarkt und Schlaganfall? Darmkrebs? Brustkrebs? Es gab keinen Unterschied." ~ Ernährungsmediziner Professor Volker Schusdziarra
Ist die Low Carb-Ernährung zu einseitig?

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Die Kohlenhydrate ganz wegzulassen - das halten Ernährungsmediziner für gefährlich. Die Low-Carb-Diät mit wenig Kohlenhydraten findet Professor Volker Schusdziarra aber unbedenklich - wobei er es für unnötig hält, sich an starre Regeln zu halten wie an ein Brot-Verbot. Das Geheimnis dieser Ernährungsumstellung sieht er vor allem darin, dass man Kalorien reduziert: Wer Brot konsequent weglässt, der spare eine Menge Kalorien ein. Offen bleibt für ihn aber die Frage: Wie lange hält man eine solche Ernährungsform durch? Schnell passiert das, was Diät-Erprobte nur zu gut kennen - der Jojo-Effekt, wenn man nach einer gewissen Zeit eben doch wieder tellerweise Nudeln oder Brot isst. Professor Volker Schusdziarra empfiehlt, sich nicht zu viele Dogmen aufzuerlegen, denn: Fett braucht der Körper - und dann sind auch kleine Sünden erlaubt wie Schokolade oder Sonntagsbraten - vorausgesetzt natürlich, er wird wirklich nur sonntags und nicht etwa täglich gegessen.