Ganz klar: Wenn sich wahrhaft alles im Internet tummelt, warum dann nicht auch die Geheimdienste? Unlängst erklärte die CIA, nachrichtendienstliche Informationen im Internet aufzuspüren.

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Zurück zu den Wurzeln! Das Internet, das in seinen Anfängen als DARPA-Net lediglich geheimdienstlichen Zwecken und einem vertraulichen Datentransfer in nichtöffentlichen Computernetzen dienen sollte, um schließlich und ziemlich unerwartet zum Massenmedium zu werden, dieses Internet wird auch in seiner heutigen Form für die Geheimdienste zunehmend bedeutsamer. Dies natürlich nicht erst seit gestern und aus durchaus guten Gründen. Trotzdem konnten sich selbst Fachleute kaum vorstellen, dass Internet-Foren, Chat Rooms und Video-Plattformen auch für Geheimdienstler durchaus aufschlussreiche Informationen zu bieten haben könnten. Doch genau dies trifft auf die virtuellen Tummelplätze zu, auf denen sich Abertausende von Menschen weltweit einfinden und Material veröffentlichen, das in den großen Medien oder anderen Informationskanälen nie erscheinen wird. Hier gibt es immer wieder auch Zufallsfunde von nachrichtendienstlich relevanten Daten. Handy-Fotos und private Videosequenzen von Örtlichkeiten oder Ereignissen, deren Bedeutung der Urheber jener Bilder sicher kaum erahnt, die aber im Zuge von geheimen Ermittlungen durchaus eine wesentliche Rolle spielen können. So erklärte auch Doug Nasquin, Chef des Open Sources Center (OSC) unter dem Director of National Intelligence(DNI), in einer Ansprache vor der Versammlung ehemaliger CIA-Leute: »Wir schauen uns in Chat Rooms und Einrichtungen um, die vor fünf Jahren noch nicht existiert haben, und wir versuchen, vorne zu bleiben. Wir haben Gruppen, die sich um das kümmern, was wir als ›Bürgermedien‹ bezeichnen: Leute, die Bilder mit ihren Handys machen und sie auf dem Internet posten.«

Darüber hinaus lassen sich nirgendwo anders so gründliche Informationen über die Gesellschaft sammeln, wie gerade hier. Somit dürften
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auch durch eingeschleustes CIA-Personal durchgeführte Tests innerhalb der Internet-Community nicht ganz abwegig sein. Naquin erklärte, dass sich der Geheimdienst auch auf der Video-Plattform YouTube umsehe, wo etliche einzigartige und authentische Informationen zu finden seien, die nachrichtendienstlichen Stellenwert besitzen.

Steven Aftergood, Direktor des Projekts »Regierungs-Geheimhaltung« der Federation of American Scientists fand Nasqins Rede »interessant und tiefgründig«. Er habe nie gedacht, dass YouTube eine mögliche Quelle nachrichtendienstlicher Information sein könne. Nun, in diesem Kontext tut sich so einiges auf. Nicht zu vergessen die Vernetzung von Software-Produzenten und Internetfirmen mit den Geheimdiensten. Der Suchmaschinenriese Google, dessen Aktivitäten mittlerweile geradezu unheimliche Dimensionen angenommen haben, kaufte unter anderem YouTube auf. Dazu muss man wissen, dass Google laut aktuellen Informationen mittlerweile an einer engeren Zusammenarbeit mit der CIA interessiert ist ...