Durch die Freigabe eines internen Dossiers aus dem Jahr 1992 über die Geschichte zweier einst geheimer Luftaufklärungsprojekte, hat der US-Geheimdienst CIA erstmals offiziell die Existenz der geheimen Militärbasis "Area 51" - auch bekannt als "Groom Lake", "Dreamland" - bestätigt. Vielen UFO-Forschern gilt die "Area 51" nicht nur als Testgelände geheimer irdischer Militärprojekte sondern auch als einstiger Aufbewahrungsort der Trümmer des angeblich 1947 nahe Roswell abgestürzten außerirdischen Raumschiffs und als Testgelände für nachgebaute außerirdische Technologien. In den Dokumenten ist davon allerdings keine Rede. Stattdessen sind diese darum bemüht, die Zunahme von UFO-Sichtungen in den 1950er und -60er Jahren mit eben den besagten Geheimprojekten zu erklären. Während sich auch die deutschen Massenmedien auf die Story stürzen, um wieder einmal ein weiteres UFO-Rätsel für entmystifiziert zu erklären, sind die Informationen und Schlussfolgerungen für UFO-Forscher selbst alles andere als neu.
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© CIADas Spionageflugzeug U-2 bei einem frühen Testflug.
Washington (USA) - Das nun aufgrund einer Anfrage des National Security Archive an der George Washington University von 2005 veröffentlichte Dossier mit dem Titel "The Central Intelligence Agency and Overhead Reconnaissance: The U-2 and Oxcart Programs" wurde von den CIA-Historikern Gregory Pedlow und Donald Welzenbach 1992 verfasst. Allerdings wurde eine stark verkürzte Version des Teils über die U-2 schon 1998 veröffentlicht.

Inhalt des Dokuments sind die Hintergründe und Entwicklung der Spionage- und Aufklärungsflugzeuge "Lockheed U-2" und Oxcart (Lockheed A-12).
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Die Lockheed U-2 auf der Landebahn...
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© US Gov. / US Air Force / CIA / Public Domain...und die A-12 "Oxcart".
Während das Dossier selbst überhaupt keinen Bezug zu den zahlreichen Gerüchten rund um die Area 51 als Aufbewahrungsort außerirdischer Technologien nimmt, vermuten die Autoren hingegen in den Testflügen der bis auf für damalige Verhältnisse vermeintlich unerreichbare Höhen von mehr als 18 Kilometern fliegenden U-2 in den 1950ern einen Grund für die damals plötzlich steigende Anzahl von UFO-Sichtungen durch Piloten der deutlich tiefer fliegenden Passagierflugzeuge und selbst militärischer Bomber wie B-47 und B-57. Besonders in den frühen Abendstunden hätten Piloten merkwürdige Flugobjekte gesichtet, da die Sonne dann aus Perspektive der auf niedrigen Flughöhen fliegenden konventionellen Flugzeuge schon untergegangen war - jedoch auf den "silbernen Flügeln" der U-2 weiter oben sich das Sonnenlicht noch gleißend hell reflektierte. "Für den Airliner-Piloten sechs Kilometer tiefer (sah das) wie feurige Objekte aus", schlussfolgert das Dossier der CIA-Historiker. Auch am Tage sei die U-2 immer wieder als hell leuchtendes Objekt am Himmel zu sehen gewesen. Da sich in den fünfziger Jahren aber niemand vorstellen konnte, dass ein Flugzeug derartige Höhen erreichen könne, sei es also kein Wunder, dass mancher Zeuge bei diesem Anblick glaubte, UFOs zu sehen. Ähnliches gelte für die A-12.
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© NASA, NASA World WindLandsat-7-Aufnahme des Groom Lake und der Militärbasis.
Auch wenn die Existenz der Area 51 bislang offiziell nie wirklich bestätigt wurde, sind die aus dem nun veröffentlichten Dossier hervorgehenden Informationen und Schlussfolgerungen auch und gerade mit Bezug zur UFO-Thematik alles andere als neu. Schon lange war die exakte Position der "Area 51" genau bekannt. Es existieren sogar veröffentlichte Satellitenaufnahmen der Anlage (s. Abb.), historische CIA-Dokumente, in denen die Anlage erwähnt wird, Aufnahmen u.a. der in Groom Lake aufgebockten A-12 (s.Abb.) und ehemalige Mitarbeiter haben über ihre Arbeit und Zeit als dort stationierte Soldaten nicht nur in UFO-Kreisen berichtet (...wir berichteten). Auch das die Basis für Testflüge geheimer Militärflugzeuge und sonstiger Technologien genutzt wurde, war weithin bekannt - selbst ganz konkret in Verbindung mit den Spionageflugzeugen U-2 und A-12.
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© CIAEine für Messungen der Radarrückstrahlung am Groom Lake aufgebockte A-12.
So hatte beispielsweise der CIA-Historiker Dr. Gerald Haines schon 1990 (!) berichtet, dass laut Schätzungen von CIA-Offiziellen, die an der Entwicklung der U-2 und A-12 beteiligt waren, etwa die Hälfte der damaligen UFO-Sichtungsmeldungen mit Testflügen der geheimen Aufklärer über den USA erklärt werden könnten.

"DailyGrail.com" verweist zudem darauf, dass ebenfalls der UFO-Historiker Richard Dolan entsprechenden Behauptungen und Aussagen in seinem schon 2002 (!) erschienenen Buch "UFOs and the National Security State" diskutiert habe. Hierin schreibt Dolan mit Bezug zur Area 51 und den Jungfernflügen der U-2 unter anderem:
"(Über der Area 51) werden heute Objekte mit erstaunlichen technologischen Eigenschaften testgeflogen. (...) Über die frühen Jahre berichtete die CIA-Historiker Gerald Haines, dass UFO-Sichtungen in den 1950er und 1960er Jahren in Wirklichkeit auf geheime Flugzeuge wie die U-2 und die SR-71 zurückgeführt werden könnten. Es gibt keinen Zweifel daran, dass einige dieser UFO-Berichte tatsächlich diese Flugzeugtypen beschreiben."
Als allgemeine Erklärung für die massenhaften UFO-Sichtungen dieser Jahre lässt Dolan die Testflüge der US-Geheimflugzeuge allerdings nicht gelten und stellt abschließend klar:
"Eine genauere Betrachtung der Tatsachen offenbart jedoch, dass auch diese Behauptungen trügerisch sind. So flog die U-2 nachweislich nicht vor 1955. Sie flog auf einer Höhe von bis zu 20.000 Metern und sie flog immer schnurgerade Routen. Sie schwebte nicht, beschleunigte nicht urplötzlich, landete nicht vertikal und tat auch sonst keine jener Dinge die Tausende von Zeugen damals den von ihnen gesichteten UFOs zuschrieben. Das selbe kann auch über den Rest der US-amerikanischen Zukunftstechnologien des Kalten Krieges gesagt werden."
- Die offizielle Seite des National Security Archive zum Area 51/U-2/Oxcart-Dossier finden Sie HIER

- Da CIA-Dossier "The Central Intelligence Agency and Overhead Reconnaissance: The U-2 and Oxcart Programs" (im PDF-Format) finden Sie HIER

Quellen: gwu.edu, dailygrail.com