Der Skandal war durch einen Twitter-Eintrag Grunwalds ausgelöst worden, in dem es hieß: »Ich kann es kaum erwarten, eine Rechtfertigung für den Drohnenangriff zu verfassen, bei dem Julian Assange ausgeschaltet wird.«
Viele Deutsche fühlen sich dabei vielleicht an die »klammheimliche Freude« erinnert, die in einem Artikel in der Asta-Zeitung der Universität Göttingen im April 1977 nach der Ermordung des damaligen Generalbundesanwalts Siegfried Buback durch RAF-Terroristen zum Ausdruck gebracht wurde.
WikiLeaks verbreitete später über Twitter,man habe in einem Schreiben an die Herausgeber des Magazins den Rücktritt Grunwalds gefordert. Das Magazin müsse deutlich machen, dass Journalisten, die zum Mord an anderen Journalisten aufriefen, »niemals akzeptabel« seien.
Nach Grunwalds Bemerkung entwickelte sich auf Twitter ein Sturm der Entrüstung, der sich gegen Grunwald und Time selbst richtete. Hier einige Beispiele:
- Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, Mike Grunwald, der Löscher der Geschichte, Deine Unterstützung der Ermordung Assanges wurde hier archiviert: archive.is/KtnuJ
- Christine Assange: »Ich wurde darüber informiert, das Sie per Twitter der Welt mitgeteilt haben, Sie könnten es kaum erwarten, die außergerichtliche Tötung meines Sohnes Julian Assange zu rechtfertigen.«
- Julian Gonzales schrieb an WikiLeaks und Time:»Dies sollte allermindestens dazu führen, dass Grunwald für Time lange Zeit nichts mehr über WikiLeaks schreiben darf.«
- Peter Yallouros: »Ist das Magazin Time vielleicht Teil des Problems und nicht der Lösung? Vielleicht sollten rechtschaffene Menschen das Magazin boykottieren und nicht mehr kaufen.«
Time hat bisher zu den Äußerungen seines Mitarbeiters noch keine Stellung bezogen.
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