Ein schwerer Vorwurf lastet auf einem Priester des Bistums Eichstätt: Er soll vor Jahren mehrmals einen Jungen missbraucht haben. Gegen den Geistlichen wurde Haftbefehl erlassen.

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Eichstätt - Ein katholischer Pfarrer aus dem mittelfränkischen Landkreis Roth sitzt wegen des Verdachts auf schweren sexuellen Missbrauch in Untersuchungshaft. Haftgrund sei Fluchtgefahr, sagte die Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke dem Donaukurier (Samstag). „Im Falle der Erweislichkeit droht schließlich eine ganz empfindliche Strafe.“ Der heute 48-Jährige soll sich zwischen 1998 und 2001 in einer Pfarrei in der Oberpfalz mehrmals an einem Jungen vergangen haben, der noch keine 14 Jahre alt war. Dem Bericht zufolge wechselte der Geistliche 2004 in den Landkreis Roth. Er schweige bislang zu den Vorwürfen. Wie die Ermittlungen nach so langer Zeit ins Rollen gekommen sind, wollte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth nicht sagen - „auch zum Schutz des mutmaßlichen Geschädigten“. Das Bistum Eichstätt bestätigte die Ermittlungen, ohne Details zu nennen. „Das Verfahren ist voll und ganz an die Staatsanwaltschaft abgegeben“, sagte ein Bistumssprecher am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. „Ich kann derzeit nur bestätigen, dass es sich um einen Diözesanpriester handelt, der seit dem 20. August in Untersuchungshaft sitzt.“ Die Gläubigen in der oder den betroffenen Gemeinden sollen in den Wochenendgottesdiensten über die Vorfälle informiert werden.