Die Präsenz eines Biolabors des US-Militärs in Georgien bleibt eine Hürde für die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen mit Russland. Das hat der Chefsanitätsarzt Russlands Gennadij Onischenko erklärt. Seiner Meinung nach stehen die Militärstrukturen der USA, die auf dem Territorium Georgien stationiert sind, außer Kontrolle der georgischen Behörden und beschäftigen sich mit der Tätigkeit, die von den Konventionen im Bereich der Biologie verboten ist.
Labor
© US Army Africa/flickr.com
Das Lugar-Forschungszentrum gilt als eine der meist geschlossenen Organisationen in Georgien. Das Zentrum, das vor 5 Jahren für US-Gelder gebaut wurde, wurde bereits nach seiner Eröffnung von Legenden umwoben. Die örtlichen Einwohner rätselten, warum sollten die USA in einem anderen Land ein Labor für 270 Mio. Dollar bauen? Eine der meist verbreiteten Vermutungen ist, dass die USA in Georgien die biologischen und chemischen Waffen herstellen. Vom großen Interesse der USA an dieser Einrichtung auf dem georgischen Boden zeugt auch der Rang der Gäste, die zur offiziellen Eröffnung des Zentrums eingereist sind. So wurde die Veranstaltung vom Vize-Verteidigungsminister der USA Andrew Weber besucht, der für die Fragen des A-B-C-Schutzes zuständig ist. Die Hälfte des Personals des Zentrums sind Militärs. Es spricht der ehemalige Minister für Staatssicherheit Georgiens Valerij Chaburdzanija.
Die Bevölkerung ist misstrauisch, weil die Amerikaner kein Interesse für die georgische Wirtschaft zeigten und sich dann plötzlich für irgendwelche Biostämme interessierten und Geheimoperationen durchführen. Verdächtig ist auch die Tatsache, dass da die Militärs arbeiten."
Unter der Bevölkerung entstehen viele Gerüchte. Die Vorbereitung der Vogelgrippe in 2011, die Masern-Epidemie Ende 2012 sowie die Schweinepest in 2013. All das verbinden die Einwohner Georgien mit der Existenz dieses Labors. In einigen Medien gab es sogar Mitteilungen darüber, dass die Amerikaner jene oder andere Viren an der georgischen Bevölkerung testen. Niemand glaubt heute der offiziellen Erklärungen darüber, dass die Amerikaner damit Nichts zu tun haben und das Zentrum dafür gebaut haben, um die epidemiologische Lage in der Republik zu beobachten, betont der georgische Politologe Arshcil Tschkoidze.

Es ist bemerkenswert, dass dieses Labor nur ein Glied in der einheitlichen Kette solcher Einrichtungen ist, die die Amerikaner in einer Reihe der europäischen Staaten, Thailand, Ägypten und Kenia gebaut haben, um ihren Einfluss in den geopolitisch wichtigen Regionen der Welt zu verbreiten. Indem die USA traditionell nur im eigenen Interesse handeln, kümmert sie wenig, ob das georgische oder jedes anders Volk verdächtige Biolabors mit unklarer Zweckbestimmung braucht.