Als Teil ihrer neuen Asienpolitik »Pivot to Asia« (»Schwenk nach Asien«), die der Region größeres Gewicht zumisst, wollen die USA am 1. Februar weitere 800 Soldaten und etwa 40 Kampfpanzer vom Typ M1A2 zusammen mit anderen Militärgütern nach Südkorea verlegen. Die Soldaten und ihre Ausrüstung stammen von der First US Cavalry Divisionvom texanischen Stützpunkt Fort Hood und sollen neun Monate in Südkorea Dienst tun.

Bild
© US Army / wiki commons
Nach Ablauf dieser Zeit werden die Soldaten nach Hause zurückkehren. Ihre Panzer und andere Militärgüter bleiben in Korea und werden von im Rotationsverfahren nachfolgenden Soldaten genutzt, zitiert die Nachrichtenagentur Reuterseinen Pentagon-Sprecher. »Die Entsendung dieser zusätzlichen Kräfte nach Korea dient der Wiederherstellung des Gleichgewichts im Pazifik. Sie war seit Langem geplant und ist Teil unserer anhaltenden Zusage, die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel zu sichern«, sagte Armeeoberst Steve Warren. »Damit verfügen die Kommandeure vor Ort in Korea über zusätzliche Kapazitäten: zwei Panzerkompanien und zwei Bradley-Schützenpanzer-Kompanien.

Die USA haben bereits an die 28 000 Soldaten in Südkorea stationiert. Die Ankündigung zusätzlicher Verlegungen erfolgt inmitten internationaler Befürchtungen von Säuberungen in den Führungskadern Nordkoreas und angesichts der Hinrichtung des Onkels des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un im vergangenen Dezember.

Die verstärkte Militärpräsenz steht aber auch im Zusammenhang mit dem Territorialstreit zwischen China und Japan um die Senkaku (jap.) bzw. Diaoyu (chin.) Inselgruppe im Südchinesischen Meer, der die Beziehungen zwischen diesen beiden stärksten Volkswirtschaften in Asien stark belastet.

Tokio, aus dessen Sicht diese Inseln als japanisches Hoheitsgebiet gelten [sie wurden 1895 im ersten japanisch-chinesischen Krieg von Japan annektiert], hat deutlich gemacht, dass Japan die chinesischen Ansprüche und die vor Kurzem erklärte »Identifikationszone zur Verteidigung« keinesfalls akzeptieren werde.

Die Ereignisse spitzten sich weiter zu, als die USA ebenfalls die neue »Identifikationszone« über dem Südchinesischen Meer kritisierten. Peking bestellte daraufhin den amerikanischen Botschafter ein und verlangte eine Erklärung. Die USA müssten ihre Fehler umgehend korrigieren, hieß es. Zudem warnte China die USA, sich in den Territorialkonflikt mit Japan »einzumischen«.

Anfang Dezember hielt sich der amerikanische Vizepräsident Joe Biden in China auf und bekräftigte dort die grundsätzliche Ablehnung des von China beanspruchten Rechts, den Luftraum über den umstrittenen Inseln zu kontrollieren.

Die USA haben gegenwärtig Zehntausende von Soldaten auf Militärstützpunkten in Japan, Südkorea, den Philippinen und anderswo im Pazifik stationiert.