Angriff auf UN-Büro in Masar.i.Scharif
© REUTERSBei einem Angriff auf das UN-Büro im afghanischen Masat-i-Scharif sind zahlreiche Menschen getötet worden, sieben von ihnen UN-Mitarbeiter.
Der radikale US-Prediger, nach dessen Schauprozess zum Koran afghanische Islamisten sieben UN-Mitarbeiter töteten, über seine Motive, Morddrohungen und das FBI.

Hunderte wütende Afghanen stürmten nach dem Freitagsgebet eine UN-Einrichtung in der nordafghanischen Stadt Masar i-Scharif. Sieben Mitarbeiter der Vereinten Nationen, darunter nepalesische Wachleute, ein schwedischer Anwalt und eine norwegische Pilotin, wurden vom rasenden Mob getötet. Einige der Ausländer wurden gar enthauptet.

Ein Prediger in der Blauen Moschee von Masar i-Scharif hatte die muslimische Gläubigen offenbar aufgehetzt, als er von einer Koranverbrennung in den USA berichtete. Vor knapp zwei Wochen hatte eine fundamentalistische Kirchengemeinde in Gainesville (Bundesstaat Florida) das Heilige Buch der Muslime in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und anschließend verbrannt.

"Welt Online" sprach mit dem Anführer der Kirchengemeinde, Pastor Terry Jones, der bereits im letzten Jahr mit einer geplanten Verbrennung des Koran weltweite Proteste ausgelöst hatte.

Welt Online: Pastor Jones, wissen Sie wer Siri Skare war?

Terry Jones: Nein.

Welt Online: Sie war eine 53-jährige UN-Mitarbeiterin aus Norwegen, die am Freitag zusammen mit zehn weiteren Menschen bei dem Angriff auf ein UN-Gebäude in Masari-Scharif in Nordafghanistan getötet wurde. Fühlen Sie sich in irgendeiner Weise verantwortlich für den Tod von Frau Skare und den der anderen Menschen, die zu Tode kamen?

Jones: Nein, fühle ich mich nicht. Natürlich macht es mich sehr betroffen. Ich finde es äußerst tragisch. Jedesmal wenn jemand ermordet wird oder stirbt, ist dies tragisch. Aber ich fühle mich nicht verantwortlich für die Ereignisse in Afghanistan. Es zeigt einfach nur die radikalen Elemente des Islam und wenn wir jetzt nicht aufstehen und etwas tun, werden noch mehr Menschen sterben. Wenn wir uns erheben und etwas tun, dann können wir womöglich hunderttausende Leben retten.

Welt Online: Was meinen Sie? Was sollte getan werden?

Jones: Der Islam tötet seit Jahrhunderten Menschen. Wir müssen den Finger auf diejenigen richten, die es verdient haben, und das ist der radikale Islam. Wir müssen diese Leute zur Verantwortung ziehen. Ich glaube der Präsident der USA und die westlichen Führer müssen zu den Vereinten Nationen gehen und fordern, dass muslimisch dominierte, vom Islam und der Scharia dominierte Länder, Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit einführen. Regelmäßig werden Christen und Angehörige andere religiöse Minderheiten in diesen Ländern getötet. Das müssen wir angehen und etwas dagegen tun.

Welt Online: Das heißt, die tödlichen Ausschreitungen in Afghanistan sind für Sie lediglich ein Beweis Ihrer Aussage, der Islam sei eine gewalttätige Religion?

Jones: Ja, definitiv. Der Islam hat der Welt das bewiesen. Aus irgendeinem Grund will die Welt das nicht einsehen. Die Welt beschuldigt lieber jemanden wie mich oder ignoriert diese Tatsache. Der Islam tut dies seit hunderten Jahren, aber wir tun nichts dagegen. Jetzt ist es an der Zeit, etwas muss getan werden.

Welt Online: Sie haben vor zwei Wochen den Koran vor Gericht gestellt und das Heilige Buch der Muslime zum Tode verurteilt. Angesichts der vielen Toten und anhaltenden Proteste: War der "Richte den Koran-Tag" wirklich notwendig und sinnvoll?

Jones: Ja.

Welt Online: Planen Sie, sich für die Koranverbrennung zu entschuldigen?

Jones: Nein.

Jones: Nein, ich werde mich nicht entschuldigen. Wir müssen diese Leute zur Verantwortung ziehen. Wenn mein Nachbar mich beleidigt und ich gehe rüber, breche in sein Haus ein und töte ihn - dann kommt niemand zu mir und sagt: Das ist okay, weil er dich ja beleidigt hat. Wir geben diesen Leuten jetzt so eine Art Rechtfertigung. Wir sagen: Es ist falsch, Menschen zu töten, aber natürlich wurdet ihr provoziert. Stattdessen sollten wir sagen: Ihr habt keine Entschuldigung für eure Taten. Die Polizei wird euch verhaften und ihr werdet ins Gefängnis gehen. Wenn die Täter sagen: Ich wurde provoziert, dann sagen wir: Das interessiert mich nicht. Du hast kein Recht dazu.

Welt Online: Wurden Sie von Seiten der amerikanischen Politik oder des FBI aufgefordert, sich für die Koran-Verbrennung öffentlich zu entschuldigen?

Jones: Nein. Ich stehe in regelmäßigem Kontakt mit dem FBI aufgrund der Morddrohungen, die ich erhalte. Mittlerweile sind über 300 Morddrohungen eingegangen. Auf mich ist ein Kopfgeld von 2,4 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Deshalb hat mich das FBI angerufen, aber nicht, um nach einer Entschuldigung zu fragen.