Nahe der Stadt Slowjansk sind Schüsse und Explosionen zu hören. Die ukrainische Armee startet eine Offensive gegen prorussische Separatisten. Die schossen zwei Hubschrauber ab, die beiden Piloten kamen ums Leben.
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Propagandaministerium der Ukraine
Slowjansk/Kiew - Ukrainische Regierungstruppen haben einen Angriff auf die prorussischen Milizen bei den Städten Slowjansk und Kramatorsk im Osten des Landes begonnen. Das bestätigte Innenminister Arsen Awakow auf Facebook. Mehrere Nachrichtenagenturen berichten von Gewehrschüssen und Explosion in der Nähe der Stadt.

Awakows Mitteilung ist die erste offizielle Bestätigung für die Gefechte in Slowjansk. Einheiten von Armee, Nationalgarde und Innenministerium hätten mehrere Kontrollpunkte der Separatisten unter ihre Kontrolle gebracht, schrieb er.

Die moskautreuen Aktivisten setzten Granatwerfer und Panzerabwehrgeschütze gegen Armeehubschrauber ein. Zwei Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 seien abgestürzt. Zwei Piloten seien gestorben und mehrere Besatzungsmitglieder seien verletzt worden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Kiew.

Zuvor hatten die Separatisten berichtet, Regierungstruppen hätten mit Hubschraubern und Militärgerät einen Vormarsch auf Slowjansk begonnen. Verschiedene Kontrollposten am Stadtrand würden attackiert, hieß es. Mehrere Mitglieder der moskautreuen "Selbstverteidiger" seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Separatisten der russischen Agentur Interfax.

Die Agentur AFP berichtet, ukrainische Soldaten hätten mit acht gepanzerten Fahrzeugen die Kontrolle über eine Straßensperre der Milizen südlich der Stadt übernommen.

Milizenführer Wjatscheslaw Ponomarjow, der sich selbst zum Bürgermeister ernannt hat, sagte, seine Kämpfer hätten zwei Militärhubschrauber abgeschossen und einen Piloten gefangen genommen. Zwei weitere Besatzungsmitglieder seien geflüchtet. Das russische Staatsfernsehen berichtete sogar von drei abgeschossenen Hubschraubern.

Slowjansk wird seit mehr als zwei Wochen von der "Volksmiliz" kontrolliert. Ponomarjow und seine Kämpfer halten dort mehrere Militärbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fest, darunter vier Deutsche.

fab/AFP/dpa/Reuters