Ein leichtes Erdbeben hat am Donnerstag die Bürger südlich von Bremen erschreckt. Schäden durch die Erschütterung wurden aber nicht gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin in Syke. Das Beben habe eine Stärke von 3,1 gehabt, berichtete am Nachmittag die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.

Syke - Die Ursache für das Erdbeben sei noch unklar. Der Mittelpunkt habe etwa fünf Kilometer südwestlich von Syke gelegen. 2005 habe sich im selben Gebiet bereits ein Beben der Stärke 3,8 ereignet, berichtete die Behörde.

Gegen 10.30 Uhr hatten zahlreiche besorgte Bürger den Notruf der Polizei gewählt, weil sie sich über die sekundenlange Erschütterung gewundert hatten. Vor allem in den Städten Syke und Bassum sei das Erdbeben deutlich zu spüren gewesen, sagte die Polizeisprecherin.

Weil in den vergangenen Jahren in Niedersachsen die Zahl der leichten Beben zunahm, richtete das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie im vergangenen Jahr einen eigenen Erdbebendienst ein. Dort kümmert sich eine Geophysikerin um die Überwachung und Bewertung der Vorgänge im Land.

16 Stationen zwischen Weser und Elbe

Seit kurzem können die Bürger über ein Online-Meldesystem mitteilen, wenn sie Erschütterungen wahrgenommen haben. Für die Klassifizierung von Beben und die Bewertung von Schäden seien diese Beobachtungen Betroffener von großer Bedeutung, hieß es von der Behörde.

Für die Überwachung in Niedersachsen stehen der Geophysikerin mehr als ein Dutzend Messstationen zur Verfügung. Weil in den letzten beiden Jahrzehnten in der Nähe von Erdgaslagerstätten immer wieder leichte Erdbeben auftraten, betreibt auch der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung ein eigenes Überwachungssystem, das derzeit aus 16 Stationen im Raum zwischen Weser und Elbe besteht.