Ein Referendum zur Frage der Eigenständigkeit des südukrainischen Gebietes Odessa ist jetzt unmöglich, weil es dort im Unterschied zur Krim sowie zu Donezk und Lugansk kein einheitliches Leitungszentrum gibt, wie der Chef der Befreiungsbewegung „Kulikowo Pole“ in Odessa, Jegor Kwasnjuk, am Dienstag in einer Pressekonferenz bei RIA Novosti sagte.
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© REUTERS/ Gleb GaranichUnabhängigkeitsreferendum in Odessa jetzt unmöglich?
Kwasnjuk verwies darauf, dass sich derzeit viele Angehörige des „Rechten Sektors“ (rechtsextremistische paramilitärische Gruppe: Red) in Odessa aufhalten. „In Odessa und dessen Umland halten sich mehr als 4000 Angehörige des ‚Rechten Sektors‘ auf. Jeder fünfte von ihnen hat eine leichte Schützenwaffe, ihnen stehen Panzerfäuste zur Verfügung“, so der Aktivist.

Wie Kwasnjuk früher gesagt hatte, wird sich nach dem Massentod von Menschen in Odessa ein „Partisanenwiderstand“ gegen die bewaffneten Extremisten bilden.

Dutzende Anti-Maidan-Aktivisten waren am 2. Mai im Gewerkschaftshaus von Odessa bei einem Brand ums Leben gekommen, den bewaffnete Extremisten vom Rechten Sektor und ihre Anhänger gelegt hatten. Nach offiziellen Angaben sind dabei 46 Menschen getötet und 214 Menschen verletzt worden. Die Dunkelziffer der Toten dürfte weit höher liegen.