Die Veröffentlichung einer Studie, die belegt, dass der Rauch von Tabakprodukten radioaktive Strahlung enthält, könnte der Antiraucher-Lobby neue Argumente für weitere Einschränkungen liefern. Allerdings taucht damit gleichzeitig die Frage auf, wo diese Radioaktivität herkommt. Die gleiche Studie, die von der US-Umweltschutz-Behörde veröffentlicht wurde, gibt die Antwort darauf. Vom Dünger. Und damit erklärt sich auch sofort, warum diese „neue Entdeckung“ nicht sofort für Schlagzeilen sorgt. Wenn nämlich die Tabakpflanze die von Phosphatdünger ausgehende Strahlung aufnimmt, wie sieht es mit Pflanzen aus, die dem Verzehr dienen?
Wenn in den Vereinigten Staaten jeder fünfte Todesfall mit dem Genuss von - oder der Luftverpestung durch - Tabakprodukte in Verbindung zu bringen ist, dann könnte ähnliches wohl für alle Länder gelten, in denen der Anteil von Rauchern in der Bevölkerung vergleichsweise hoch ist. Die absichtliche Beimischung von Zusatzstoffen, die vom Gesetzgeber offensichtlich bis heute nicht unterbunden wurde, wie etwa Formaldehyd in amerikanischen Zigaretten, findet nur beiläufig Erwähnung.
Der Artikel auf der Webseite der US-Umweltschutz-Behörde (U.S. Environmental Protection Agency - EPA) erklärt, dass die Blätter der Tabakpflanze, die für die Herstellung von Zigaretten verwendet werden, radioaktive Stoffe enthalten, im speziellen die Isotope 210Pb (Blei) und 210Po (Polonium). Die Konzentration hängt von der Bodenbeschaffenheit und vom verwendeten Dünger ab. Findet sich im Boden erhöhte Radon-Konzentration führt dies zu Emanation, zu Austritten, die von der wachsenden Pflanze aufgenommen werden. Radon zerfällt rasch in eine Reihe radioaktiver Metalle. Diese wiederum haften am Staub, der sich auf der Pflanze festsetzt. Diese Verbindung ist nicht wasserlöslich und wird somit nicht durch Regenfälle weggewaschen. Sie haftet an den Tabakblättern während der weiteren Verarbeitung und wird durch den Rauch, auch beim Passivrauchen, von den Lungen aufgenommen. Dies führt wiederum zum Schluss, dass die unter Rauchern deutlich erhöhte Anfälligkeit für Lungenkrebs nicht in erster Linie auf das Nervengift Nikotin oder die Belastung durch Feinstaub selbst zurückzuführen ist, sondern durch dessen Radioaktivität.
Was ist die Ursache für die Radioaktivität des Bodens?
Diese entscheidende Frage wird ebenfalls im gleichen Artikel beantwortet. Als Beispiel wird Phosphatdünger angeführt, der von Tabakpflanzern bevorzugt wird. Dieser enthält Radium und dessen Zerfallsprodukte, zu denen die bereits genannten Isotope zählen.
Die folgende Erklärung im Wikipedia-Artikel zum Thema Mineralischer Feststoffdünger sollte in diesem Zusammenhang Interesse wecken, das weit über die Tabakpflanze hinausreicht:
Mineralische Phosphatdüngung führt zudem zu einer Anreicherung des toxischen und radioaktiven Metalls Uran im Boden und damit in der Nahrungskette, da Phosphat und Uran über das Mineral Apatit chemisch eng aneinander gebunden sind. Zudem kommt es zu einer Anreicherung des ebenfalls giftigen Metalls Cadmium, das über die Pflanzen in die menschliche Nahrungskette gelangt.Ohne Zweifel lässt sich davon ausgehen, dass die regelmäßige Einnahme strahlender Partikel durch das Inhalieren von Zigarettenrauch zu schwerwiegenderer Gesundheitsbelastung führt als durch die Nahrungsaufnahme. Trotzdem, dass bestimmte und regelmäßig verwendete Dünger radioaktive Stoffe und toxisches Cadmium in die Nahrungsmittelkette leiten, sollte aber durchaus Beachtung finden. Genauso wie es deutlicher hervorgehoben werden sollte, dass nicht natürlicher Tabak in erster Linie für die Gesundheitsschäden verantwortlich ist, sondern die Art der Düngung.
Ohne dem Einsatz künstlicher Dünger wäre es vermutlich nicht mehr möglich, rund sieben Milliarden Menschen auf unserem Planeten zu ernähren. So wie es vielleicht auch Regionen gibt, die ohne der Produktion von Atomstrom nicht mit den erforderlichen Mengen von Elektrizität versorgt werden können. Wie viel Radioaktivität durch Hunderte von Atombombentests in die Umwelt gelangte, darüber finden sich kaum verlässliche Angaben. Auch die Verwendung abgereicherten Urans für militärische Zwecke, ein Umstand, der keineswegs geleugnet wird, findet sehr selten Erwähnung. Könnte sich hier vielleicht ein Zusammenhang mit dem weltweiten Ansteigen von Krebserkrankungen finden lassen? Dies erfordert wohl noch sehr umfassende Recherchen durch objektive Wissenschaftler, die noch dazu nicht unter dem Einfluss jener Organisationen stehen, von denen die Mittel für diese Recherchen zur Verfügung gestellt werden. Abgesehen davon, wie sollten die Ergebnisse auch dann noch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, falls sie nicht wirtschaftlichen Interessen dienen? In der Zwischenzeit können wir uns aber immer noch auf Raucher konzentrieren, von denen radioaktiv verseuchter Qualm in die Umwelt geblasen wird.
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