Die Ereignisse in der Ukraine, der aktuelle Aufmarsch der NATO vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer gegen Russland und die Blockadepolitik der USA im UN-Sicherheitsrat erfordern derzeit unsere ganze Aufmerksamkeit.

In den nächsten Tagen wird "Hinter der Fichte" darüber berichten. Die Putschisten der nach wie vor illegalen Junta in Kiew um Turtschinow, Parubij, Jazenjuk, Kolomoiskij, Awakow, Koval, Achmetow und Poroschenko bereiten sich auf die große Provokation a la Pearl Harbour gegen Russland vor. Eine False-Flag-Operation droht in zwei Tagen, um Russland zum Kriegseintritt zu bewegen.
Doch heute zunächst gesammelte Informationen über die Vorgänge im Irak. Danke an X. für die umfassende Materialzusammenstellung. Was wären wir ohne unsere Tausenden täglichen Leser.
Obama Lügen
"Guten Tag, als erstes eine gute Nachricht, die im Schatten von WM und Irak untergegangen ist: Die syrische Grenzregion um Kassab ist seit vergangenem Sonntag wieder befreit. (Siehe hier auf der Karte) Vor drei Monaten waren hier vor allem ausländische Islamisten in die vorrangig von Armeniern bewohnten Städte und Dörfer eingefallen - natürlich vom türkischen Staatsgebiet aus und unter Deckungsfeuer der türkischen Armee. (u.a. Abschuss eines syrischen Flugzeugs durch die Türkei, US Armenian group says Turkey assisting rebels in Kessab) Die dort lebenden Armenier sind Nachkommen der Flüchtlinge, die vor dem türkischen Massenmord an den Armenien vor 100 Jahren geflohen waren ... Das ist doch tolle türkische Kontinuität. Auch hier "übersahen" die gängigen Medien die schockierenden Details: Islamisten vom türkischen Staatsgebiet und direkte türkische Unterstützung.


Doch zurück zum Irak

Hier interessiert doch zu erfahren, wer denn hinter diesem - von der CIA und NSA ach so unbemerkten - militärischen Durchbruch der ISIS steht und was damit bezweckt wird. Die Reaktion der USA spricht Bände: Während seit 9/11 weltweit zig neue Militärstützpunkte (aktuell sage und schreibe 1.000 weltweit, wie viele hat "Putins Russland" noch mal?) neu aufgebaut wurden und dies stets begründet wird mit dem Krieg gegen den Terrorismus, passiert jetzt absolut nix. Eigentlich wäre das ja der richtige Moment, erst richtig loszulegen, oder?



Obama: "Es ist noch nicht der richtige Moment für Luftangriffe"


Ja klar, erst mal muss man dem Feind die Möglichkeit geben, sich so richtig gut orzubereiten, wäre ja sonst unfair. Es ist deutlich: die USA warten ab, wie sich die Lage entwickelt und tun ihrerseits bewusst nichts, um die staatlichen irakische Kräfte zu stützen. Derweil wird fleißig eine Kampagne entwickelt, um Al Maliki als Schuldigen aufzubauen - er hat ja die Sunniten marginalisiert.


Dabei wird schon wieder "vergessen"

- von der US wie von den Medien, dass es die US-Besatzer waren, die auf die schiitische und kurdische Karte gesetzt und vehement die "EntBaathisierung" forciert haben. D.h. alle vorhandenen staatlichen Strukturen (die sunnitisch aber säkular dominiert waren) wurden zerschlagen. Interessant ist auch: Großbritannien hat erst jetzt ISIS auf die Liste der Terrororganisation gesetzt; sie galt wohl bisher als sehr hilfreich in Syrien.

Wer sind die Akteure?

In den sunnitischen Gebieten hat sich eine heterogene Allianz gebildet: ISIS, irak. Baath-Partei (säkular), frühere irakische Offiziere; dabei ist ISIS der militärisch stärkste Teil.

Dazu finden Sie hier Details.

Der plötzliche und unerwartete Fall von Mossul war nur durch Verrat möglich, d.h. Offiziere in der irakischen Armee gaben den Befehl: "Soldaten macht, dass ihr wegkommt!". Dies waren nur zum Teil Ex-Baath-Offiziere (s.o. es wurde sehr stark gesäubert), sondern mehrheitlich die Offiziere, die seit Jahren von den USA ausgebildet wurden. Das Szenario erinnert stark an den Fall von Tripolis, wo der Kommandant der Stadtzugänge zum Verräter wurde und die NATO „Rebellen“ einmarschierten. Und für die Taktik der gezielten und massenhaften Bestechung gibt es im benachbarten Kriegsschauplatz Syrien reichlich Belege. Auch die Türken war dabei sehr aktiv im Spiel; reichlich Kontakte zu des islamistischen Terroristen konnte man schließlich während des Krieges gegen Syrien knüpfen: j


Kommentar: Die Akteure hinter all diesen Machenschaften sind Psychopathen an der Macht.


Warum jetzt der ISIS-Vormarsch

Seit mindestens einem Jahr ist den "Freunden Syriens" bewusst: Alle bisherigen Versuche, den syrischen Staat zu zerstören, sind gescheitert. Da musste jetzt eine neue Aktion her. Irak war und ist das schwächste Glied in der Achse des Widerstands (Hamas-Hezbollah-Syrien-Irak-Iran) und wurde deshalb zum Abschuss freigegeben. Und jetzt warten die USA und ihre sehr willigen Helfer, wie sich das ganze entwickelt.

Es geht jedoch um noch mehr

Neben dem Ziel ISIS zu stärken und dann gegen Syrien marschieren zu lassen, soll dem Iran damit eine Falle gestellt werden. Wie schon in der Ostukraine, wo die Lage gezielt eskaliert wird, damit Russland "endlich eingreift" (als Pretext für Sanktionen und Terrorakte in Russland) soll auch Iran in den Krieg gelockt werden. Während es Russlands richtige Strategie ist, mit zusammengepressten Zähnen zuzusehen und zu warten (und zwar auf den Protest der Bevölkerung auch im Westen der Ukraine gegen die bereits beschlossenen Austerität-Spar-Maßnahmen), ist noch nicht klar, was der Iran tun wird.

Für die Strategie hilft der Blick nach Syrien

Hier mussten erst große Teile der sunnitischen Bevölkerung am eigenen Leib erfahren, was die "Rebellen" unter Freiheit verstehen, bevor sie sich gegen diese wendeten. Erst auf dieser Grundlage waren und sind die militärischen Erfolge Syriens möglich. (Die Mainstreammedien der NATO-Staaten zeigen übrigens aus diesem Grund ganz bewusst keine Bilder und erst echt keine Hintergrundinformationen über den Krieg gegen die Zivilbevölkerung in der Ostukraine. Die Bilder würden die Bevölkerung jetzt schon auf die Barrikaden bringen.)
Dasselbe wird sich auch im Norden des Iraks, nur viel schneller, vollziehen - siehe obiger Artikel über die Risse im Bündnis zwischen ISIS und Baath. Bis es soweit kommt, gilt es, das weitere Vordringen zu verhindern und Iran mit eigenen Bodentruppen rauszuhalten. Es bleibt die Zeit, u.a. mit Hilfe der Syrer die irakischen Sicherheitskräfte zu qualifizieren.

Welche Perspektiven ergeben sich

Der Fall von Bagdad ist wohl 50/50 wahrscheinlich. Ein weiteres Vordringen in die schiitischen Gebiete liegt jedoch - außer klassischem Terror - bei 0 %. Es wird also eine Weile ein Hin und her an der Grenze der Siedlungsgebiete zwischen Sunni und Shia geben. In der Zwischenzeit haben sich ja die Kurden Kirkuk geschnappt. Da dieses Gebiet jedoch gemischt mit mehrheitlich Arabern und Turk-Völkern ist, wird es dort sehr bald zu Terroranschlägen gegen die Kurden kommen - und das allein schon aufgrund der wahrscheinlich bald einsetzenden Frustration der ISIS, nicht weiter vordringen zu können.

Was kann Syrien tun?

Nun, es tut schon was: SYRIAN AIR FORCE RULES IRAQ’S SKIES (Syrische Luftwaffe herrscht am irakischen Himmel)
In Abstimmung und auf Rechnung des Iraks fliegt Syrien Luftangriffe auf ISIS-Stellungen im Irak, da der Irak kaum eine Luftwaffe hat. Israel hat die Lieferung von US-Kampfjets bisher verzögert. Weiterhin kann plausibel vermutet werden, dass der Iran Syrien bitten wird, Kontakt aufzunehmen mit der irakischen Baath - zwar waren beide Baath-Parteien zu Zeiten Saddam Husseins spinnefeind; aber beide verbindet Pan-Arabismus und Säkularität sowie die jetzt bald breiter werdende Erfahrung mit ISIS.

Gefahren

Die Gefahren der Entwicklung bestehen in einem möglichen Erstarken der ISIS, das wesentliche Geländegewinne in Syrien nach sich ziehen könnte. Zum anderen darin, dass Israel und USA ISIS als Vorwand nutzen, direkt zu intervenieren, wobei dann "zufällig" die syrische Armee das Ziel wird und nur nebenbei ISIS.

Chancen

Da sich ohne Gesichtsverlust wirklich (?) niemand mehr auf die Seite der Terroristen stellen kann, wird die Unterstützung von Syrien und Irak akzeptiert. Das ermöglicht eine noch stärkere Unterstützung durch Iran und Russland. Interessant ist auch eine Entwicklung wie im spanischen Bürgerkrieg, als zehntausende Interbrigadisten die Republik unterstützt haben: Nach dem Angriff auf das armenische Kassab kamen zahlreiche armenische Freiwillige aus Armenien und der armenischen Diaspora. Es gibt bereits Tausende in den Reihen der Arab Nationalist Guards: "Arab Nationalist Guard": Arab nationalists take up arms in the battle for Syria

Ausblick

Die Förderung der islamistischen Terroristen als Machtinstrument (durch Saudiarabien, Türkei, Katar - im Auftrag der USA) wird erst ein Ende finden, wenn die Saat die diese Länder gesät haben, zu ihnen zurückehrt. Und da war der Mordanschlag auf das jüdische Museum in Brüssel wohl erst der Anfang. (Kommentar vom 05. Juni 2014 um 20:42 von Andreu66 „Cameron nur gegen Rückreise?“ zur Tagesschau: „Wenn Syrien-Kämpfer nach Deutschland reisen.“) Also in Syrien dürfen sie mit Camerons Wohlwollen Christen ermorden und mit Folter zum Übertritt zum Islam zwingen, Alewiten töten und emanzipierte, moderne Frauen vergewaltigen und umbringen? Alles mit den Waffen, die Hollande und Obama liefern und mit tatkräftiger Hilfe der Türkei? Zum Problem wird es erst, wenn diese Mörder nach Europa zurückkehren? Der Krieg kehrt heim - Salafistischer Mörder im jüd. Museum

Danke allen Lesern für Ihre Zuschriften und Zuarbeiten. Weiter so.