Bei Protesten der Oppositon im Jemen haben Sicherheitskräfte mindestens einen Demonstranten getötet und hunderte verletzt. Die Polizei ging mit scharfer Munition, Tränengas, Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Regimegegner vor.

Bei anhaltenden Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten im Jemen ist am Samstag mindestens ein Mensch getötet worden. Dutzende seien in der Hauptstadt Sanaa sowie der südlich davon gelegenen Stadt Tais verletzt worden, sagten Krankenhausmitarbeiter und Einwohner. In Tais versuchten am Abend Hunderte von Demonstranten eine Polizeisperre zu durchbrechen, um zu einem Präsidentenpalast zu marschieren, berichten Augenzeugen. Sicherheitskräften hätten sie mit scharfer Munition und Tränengas beschossen. Damit sind in der gesamten Woche mindestens 27 Menschen bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.

Aus Protest gegen die Erschießung von Regimegegnern hatten sich erneut Zehntausende an Kundgebungen der Opposition beteiligt. In Sanaa und weiteren Städten des Landes forderten Regierungsgegner den Rücktritt des seit über 30 Jahren regierenden Präsidenten Ali Abdullah Salih.

Schon am Freitag hatten Sicherheitskräfte zum wiederholten Mal auf Salih-Gegner geschossen und dabei drei Demonstranten getötet. Bei der Kundgebung in der südjemenitischen Stadt Taiz waren zudem 183 Menschen verletzt worden, wie Ärzte und Augenzeugen berichteten. Nach Schätzungen der Opposition haben Sicherheitskräfte bei den Zusammenstößen in den vergangenen Wochen bislang mehr als 100 Demonstranten erschossen und tausende verletzt.