Vor einem Monat wurde bekannt, dass sich in Zentralchina mehr als 300 Kinder mit Blei vergiftet haben.

Die Gesundheitsbehörde der Stadt Dapu hat jetzt den Eltern angeboten, die Kinder mit Milch zu behandeln. Die wirke angeblich besser als Medikamente - aus Sicht von Medizinern stimmt das nicht. Im Gegenzug für die Milch wollen die Behörden, dass die Eltern die Krankenakten ihrer Kinder und die Blei-Tests hergeben.

Die Behörden in Dapu hatten den Kindern zuerst vorgeworfen, sie hätten zu viel auf Bleistiften herumgekaut. Schließlich kam raus: Schuld war eine Chemiefabrik, die wahrscheinlich ungeklärte Abwässer in einen Fluss geleitet hat. Bei hunderten Kindern hatten Bluttests erhöhte Blei-Werte ergeben, viele der Kinder hatten Kopfschmerzen.

In China glauben viele Menschen, dass Milch hilft, Schwermetall-Vergiftungen zu heilen. Auch die nationale Gesundheitsaufsicht empfieht, kranke Kinder mit Milch zu behandeln, allerdings unter anderem deshalb, weil auf dem Land viele Kinder auch an Nährstoffmangel leiden.