Mit einem Hitler-Vergleich beendet der türkische Premierminister Erdogan die Versöhnungsversuche seines Landes mit Israel. Auch aus Venezuela kommen harte Worte. Im Konflikt starben unterdessen die ersten israelischen Soldaten.
Fascism = Israel symbology
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Ankara - Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan nennt das Vorgehen Israels bei der aktuellen Offensive in Gaza eine "Barbarei, die Hitler überflügelt". Das israelische Militär gehe unangemessen hart vor.

Die türkisch-israelischen Beziehungen sind seit dem Jahr 2010 gestört. Damals hatte Israel Schiffe mit Hilfsgütern überfallen, neun Türken starben. Die aktuellen Vorkommnisse in Gaza hätten die Bemühungen um ein besseres Verhältnis scheitern lassen, sagte Erdogan.

Ähnlich äußerte sich der Präsident Venezuelas, Nicolás Maduro. Er nannte die Anschläge eine "Politik des Völkermords", die nicht als Kriegsgeschehen gerechtfertigt werden könne. Von der Uno forderte er, Israels Vorgehen zu verurteilen.

Maduro setzt damit die Politik seines Vorgängers Hugo Chávez fort. Chávez hatte die israelische Offensive in Gaza 2009 als "Holocaust" bezeichnet.

Zahl der israelischen Opfer steigt auf drei

Hamas-Kämpfer haben unterdessen erstmals seit Beginn der aktuellen Kämpfe vor elf Tagen zwei israelische Soldaten getötet. Die Zahl der Opfer auf Seiten der Israelis steigt damit auf drei. Ein Reserve-Major und ein Unteroffizier kamen bei einem Gefecht mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas ums Leben. Die Palästinenser waren durch einen Tunnel aus dem Gazastreifen in Israel eingedrungen.

Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive in der Nacht zum Freitag stieg die Zahl der Opfer unter den Palästinensern im Gazastreifen deutlich. Es gebe mittlerweile 341 Tote, berichtete der Leiter der palästinensischen Rettungsdienste. Insgesamt seien 2560 Menschen verletzt worden.

isa/dpa/Reuters/AP