Während die Norddeutschen zum Start des Wochenendes einen warmen Spätsommertag erlebten, kämpften viele Menschen im Süden und Osten mit Wolkenbrüchen und Gewittern. An mehreren Orten gingen Schlammlawinen ab.
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© dpaHeftige Regenschauer haben in mehreren Teilen Deutschlands die Feuerwehren in Atem gehalten und an einigen Orten Schlammlawinen ausgelöst. Im rheinland-pfälzischen Waldgrehweiler stürzte ein Zirkuszelt auf einer Kirmes ein.
Hamburg - Heftige Unwetter haben in weiten Teilen Deutschlands die Feuerwehren in Atem gehalten, in mehreren Bundesländern lösten sich Schlammlawinen. Auch am Sonntag muss in einigen Regionen mit Schauern und schweren Gewittern gerechnet werden.

In Thüringengab es zahlreiche Überschwemmungen. Eine Schlammlawine rutschte auf die Bundesstraße 85 nahe Rudolstadt. Bei Blankenhain entzündete ein Blitz 600 Strohballen. Auch in ein Stellwerk der Bahn in Neudietendorf bei Gotha schlug ein Blitz ein und beeinträchtigte den Regional- und Fernverkehr. Betroffen waren etwa zahlreiche Reisende am Erfurter Hauptbahnhof. Bereits am Freitagabend hatten starke Niederschläge im Raum Erfurt und rund um Gera für Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Viele Keller liefen mit Wasser voll.

In Rheinland-Pfalz ergoss sich durch halb Nickenich bei Koblenz eine Schlammlawine. Nach ersten Erkenntnissen wurden aber nur zwei Häuser stärker in Mitleidenschaft gezogen. Die Bundesstraße 416 bei Löf wurde ebenfalls von Schlamm und Geröll überflutet. Die neben der Straße verlaufende Bahnstrecke musste gesperrt werden. Der örtliche Zugverkehr war vorübergehend unterbrochen, betroffen war nach Angaben der Bahn vor allem der Regionalverkehr.

Auch in Hessen wurden Straßen durch sturzbachartige Regenfälle blockiert, zudem hagelte es. Im Kreis Waldeck-Frankenberg habe die Bundesstraße 236 bei Battenberg für rund eineinhalb Stunden unter Wasser gestanden. Auch eine vollgelaufene Unterführung der Bundesstraße 8 bei Frankfurt-Unterliederbach blockierte den Verkehr. Betroffen vom Stau waren auch die A66 sowie die Anfahrtswege zu einem Einkaufszentrum.

In Sachsen zogen schwere Gewitter über den Kreis Zwickau hinweg. Wegen der starken Niederschläge waren in der Stadt zahlreiche Straßenkreuzungen überspült, wie ein Polizeisprecher sagte. Mehrere Autofahrer blieben in den Wassermassen stecken. Als Regenspitzenwert registrierte der Deutsche Wetterdienst am Nachmittag 32 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde südwestlich von Zwickau in Lichtentanne.

Auch in Sachsen-Anhalt gingen am Freitag und in der Nacht zum Samstag starke Regenfälle nieder, die örtlich Schlammlawinen auslösten.

Viele Feuerwehreinsätze gab es auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen: Hier gab es zu Beginn des Wochenendes stellenweise Gewitter und kräftige Schauer. In Dortmund rückte die Feuerwehr wegen Blitzeinschlägen und überfluteter Kellern aus, in Ostwestfalen-Lippe wurden Bäume entwurzelt.

jbe/dpa