Brand im dts.-belg. Naturschutzgebiet
© DPADie Rauchsäule durch das Feuer ist noch viele Kilometer entfernt sichtbar.
m deutsch-belgischen Naturschutzgebiet wütet einer der schlimmsten Brände seit 60 Jahren. Wahrscheinlich wurde das Feuer vorsätzlich gelegt.

Im Hohen Venn hat in der Nacht zum Dienstag der verheerendste Waldbrand in der Geschichte des belgisch-deutschen Naturschutzgebietes gewütet und bis zu 1000 Hektar Torflandschaft verwüstet. Der Brand war am Ostermontag nahe der Stadt Eupen rund 30 Kilometer von der deutschen Grenze ausgebrochen. Die Behörden schließen Brandstiftung nicht aus.

300 Feuerwehrleute waren die ganze Nacht im Einsatz und konnten die Flammen schließlich unter Kontrolle bringen, auch 25 deutsche Kollegen waren beteiligt. Menschen kamen nicht zu Schaden. „Das Feuer weitet sich nicht mehr aus. Es wird aber noch Tage dauern, die Flammen zu löschen“, zitierte die Nachrichtenagentur Belga Feuerwehrsprecher Vincent Bastin. In der Nacht hatte die hunderte Meter lange Feuersbrunst den Himmel über der Region erleuchtet.

Hilfe aus Monschau

Begünstigt durch die ungewöhnliche Trockenzeit und die hohen Temperaturen - das Osterwochenende war in Belgien eines der wärmsten in der Geschichte - hatte sich das Feuer am Montag rasend schnell ausgebreitet.

Feuerwehrleute
© DPAMehr als 300 Feuerwehrleute sind im Einsatz
Der Brandherd lag nach Angaben der wallonischen Natur- und Waldbehörde (DNF) in der Nähe des Mockel-Kreuzes in der Gemeinde Baelen. Für die Provinz Lüttich wurde der Katastrophenzustand ausgerufen und für die Bekämpfung der Flammen Hilfe aus der nahegelegenen deutschen Eifelstadt Monschau angefordert. Das Löschgerät musste mühsam kilometerweit zum Einsatzort transportiert werden. Auch ein belgischer Löschhubschrauber war im Einsatz.

Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es den Feuerwehrleuten, größeren Schaden zu verhindern. Eine Bilanz lag am Dienstag zunächst nicht vor. Aber es sei gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf den staatlichen Forst zu verhindern, sagte DNF-Sprecher Léo Schlembach laut Belga. Auch die Tierwelt sei nicht dramatisch betroffen worden. Insgesamt sei das Ausmaß nicht so schlimm wie befürchtet.

Brandursache noch unklar

Dennoch war der Waldbrand nach Angaben der Feuerwehr der größte, der das Naturschutzgebiet jemals heimgesucht hat. „Er war mindestens fünf Mal so groß wie das Feuer im Jahr 2004“, sagte der Feuerwehrchef von Eupen, Claudy Marchal. Damals waren hunderte Hektar Vegetation den Flammen zum Opfer gefallen.

Was das gewaltige Feuer entfachte, war zunächst nicht klar. In der Nacht waren zwei weitere Brandherde nahe der Kleinstadt Herve entdeckt und rasch unter Kontrolle gebracht worden. „Das Großfeuer im Hohen Venn hat andere Personen offenbar auf schlechte Ideen gebracht“, hieß es von der örtlichen Polizei. „Vielleicht steckt auch ein und dieselbe Person hinter der Katastrophe.“