Cairo. In den Katastrophengebieten der USA droht Überschwemmung, vor allem im Staat Illinois. Der Mississippi ist durch heftigen Regens im Gefolge der Tornados enorm gestiegen, er bedroht die Stadt Cairo.

Wegen heftiger Regenfälle in den vergangenen Tagen ist der Wasserstand im Fluss Mississippi deutlich gestiegen. Aus Angst vor der Flut bereiten sich die Behörden im US-Bundesstaat Illinois darauf vor, einen Damm zu sprengen. Damit könnte die bereits evakuierte Stadt Cairo vor einer Überflutung geschützt werden. Das Hochwasser würde stattdessen Farmland überschwemmen.

Noch sei nicht entschieden, ob der Schutzwall am Mississippi tatsächlich gesprengt werden soll, schrieb die Zeitung "Southeast Missourian". Die Behörden in Illinois haben jedoch damit begonnen, Sprengstoff zum Damm zu bringen. Wie die Zeitung berichtete, dauert es etwa 20 Stunden, bis die Arbeit abgeschlossen ist und gesprengt werden kann.

Die Lage solle kontinuierlich beobachtet werden, um dann entsprechend reagieren zu können. Sollte der Damm zerstört werden, würden Tausende Hektar Land überflutet.

Auch die südlicheren Staaten Louisiana und Mississippi sind von dem hohen Wasserstand des Flusses bedroht. Der Mississippi ist mit knapp 3800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen US-Bundesstaat Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet in den Golf von Mexiko. Die Kleinstadt Cairo liegt im Süden von Illinois und dort, wo der Mississippi und der Ohio River zusammenfließen.

Die verheerende Tornado-Serie hatte in den USA mehr als 350 Todesopfer gefordert. Viele Menschen wurden verletzt. Die Tornados haben ganze Landstriche verwüstet, vor allem die Stadt Tuscaloosa in Alabama. Tausende Häuser wurden zerschmettert, tausende Menschen leben jetzt in Notunterkünften.

Studenten und Freiwillige helfen bei den Aufräumarbeiten und in den Verteilungsstellen, wo Trinkwasser, Lebensmittel und Kleidung abgegeben werden. Der Gouverneur von Alabama, Robert Bentley, entsandte 2000 Soldaten der Nationalgarde, um Betroffenen zu helfen und die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

In Tuscaloosa bietet das Rote Kreuz psychologische Betreuung an. Mehr als 50 Studenten der sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Alabama versorgen Anwohner mit Wasser und Eiweißriegeln. Eine Freiwillige: "Alles was, sie normalerweise ihren Sportlern geben, verteilen sie an andere."