Deichbauarbeiten Mississippi
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Das Flusshochwasser hat Memphis passiert, nun sind die US-Bundesstaaten Mississippi und Louisiana gefährdet. Auch zehn Ölraffinerien liegen in der Flutregion.

Im Mississippi-Delta im Süden der USA richten sich Zehntausende Menschen auf eine Evakuierung ihrer Häuser ein. Das Flusshochwasser könnte in den Staaten Louisiana und Mississippi in den nächsten Tagen den höchsten Stand seit mehr als 80 Jahren erreichen. In der Gefahrenzone liegen unter anderem die Städte Baton Rouge und New Orleans.

Die Wassermassen bedrohen auch zehn Ölraffinerien im Bundesstaat Louisiana. Die Anlagen entsprechen 14 Prozent der Raffineriekapazitäten in den USA. Wegen der Angst vor Überflutungen war der Benzinpreis am Dienstag in New York um mehr als zwei Prozent gestiegen.

Der Mississippi führt in diesem Frühjahr wegen des schneereichen Winters besonders viel Wasser. Zudem hatte der Fluss Ohio, der in den Mississippi mündet, wegen starker Regenfälle einen höheren Pegel.

Der Scheitel der Flutwelle passierte am Dienstag (Ortszeit) die Großstadt Memphis in Tennessee, die weiter flussaufwärts liegt. Die Dämme der Stadt hielten stand, es kam nur teilweise zu Überflutungen. In Tennessee mussten Tausende Bewohner wegen des Hochwassers bereits ihre Häuser verlassen, Ackerland von der Fläche fast so groß wie Schleswig-Holstein wurde überflutet.

Im Bundesstaat Arkansas wurden mehr als 4000 Quadratkilometer Anbaufläche überflutet, die zuständige Farmbehörde schätzt die Schäden für die Landwirtschaft bereits auf bis zu 500 Millionen Dollar (knapp 300 Millionen Euro).

Der Bundesstaat Mississippi erwartet ähnlich große Überflutungen - und neben erheblichen Verlusten für die Bauern auch hohe Einbußen durch die Schließung zahlreicher Kasinos in den Flutzonen. In der Stadt Tunica steht bereits eine Spielbank unter Wasser. In Louisiana befürchtete Gouverneur Bobby Jindal, dass bis zu 12.000 Quadratkilometer Land überflutet werden könnten. In 21 Bezirken wurde vorsorglich der Notstand ausgerufen.