Das Rätsel um drei in Goldau SZ gefundene Skelette ist gelöst: Bei den Knochen handelt es sich um die Überreste einer Familie, die seit dem verheerenden Bergsturz von 1806 als vermisst galt.© UnbekanntDie Knochen wurden bei Bauarbeiten in Goldau gefunden
Der Bergsturz von Goldau SZ gilt als die grösste Naturkatastrophe der jüngeren Schweizer Geschichte. Am 2. September 1806 donnern vom Rossberg 400 Millionen Kubikmeter Geröll ins Tal. Goldau wird komplett ausradiert. 457 Menschen und über 300 Tiere sterben. Viele Opfer der verheerenden Katastrophe bleiben für immer verschollen.209 Jahre später folgt nun der Gruselfund: Bei drei Skeletten die 2012 bei Bauarbeiten in der Gemeinde gefunden wurden, handelt es sich um Opfer des Bergsturzes von 1806. Das haben Untersuchungen der Universität Zürich ergeben.
Wie der «
Bote der Urschweiz» berichtet, weisen die gefundenen Knochen mehrfache Brüche und tiefe Schürfungen auf - eindeutige Verletzungsmerkmale von Verschütteten. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei einem Skelett um die Überreste einer 25-jährigen Frau handelt. Das zweite Skelett stammt von einer 50- bis 70-jährigen Frau und das dritte von einem 40 bis 80 Jahre alten Mann.
Dank historischen Aufzeichnungen sind sich die Experten sicher: Bei den Knochen handelt es sich um die Überreste von Karl Bürgi, seiner Frau Marianna Schön und deren gemeinsamen Tocher Agatha. Sie waren damals vom Bergsturz in ihrem Haus überrascht worden. Unklar bleibt das Schicksal von Bürgis Söhnen Caspar und Martin. Obwohl sie zum Zeitpunkt des Unglücks im selben Haus wohnten, fehlt von ihnen weiterhin jede Spur.
(
vsc)
Kommentar: Laut Wikipedia war der
Bergsturz von Goldau vom 2. September 1806 nach dem
Basler Erdbeben von 1356 die bisher grösste Naturkatastrophe der Schweiz.
An der Südflanke des Rossberges im Kanton Schwyz setzten sich beinahe 40 Millionen m³ Nagelfluhgestein von der Gnipenspitze auf einer circa 20° talwärts geneigten Gleitbahn über stark durchfeuchteten tonigen Zwischenschichten in Bewegung und stürzten ungefähr 1000 Meter ins Tal hinab. Der Rutsch breitete sich unten fächerförmig aus, brandete an der gegenüberliegenden Rigikette hundert Meter empor, überschüttete insgesamt eine Fläche von rund 6,5 km² und zerstörte die Dörfer Goldau, Röthen sowie Teile von Buosingen und Lauerz. 457 Menschen kamen ums Leben, über 100 Häuser, 220 Ställe und Scheunen sowie zwei Kirchen und zwei Kapellen wurden zerstört. Die Dörfer Goldau und Röthen waren verschwunden, und der Lauerzersee verkleinerte sich um ein Siebtel seiner Fläche. Augenzeugen berichteten, der Bergsturz habe eine 20 Meter hohe Flutwelle ausgelöst.
Der Bergsturz hatte sich bereits etwa 30 Jahre vorher durch charakteristische Anzeichen wie zunehmende Rissbildung am Berg, Steinrollen, knallendes Reißen gesprengter Wurzeln, Bildung wassergefüllter offener Spalten und donnernde Geräusche angekündigt. Obwohl eigentlich jeder damit rechnete, dass der Rossberg eines Tages abstürzen würde, zogen nur fünf Menschen die Konsequenzen und verließen das Gefahrengebiet. Nach den besonders niederschlagsreichen Jahren 1799, 1804 und 1805, einem feuchten Frühjahr und August des Jahres 1806, erfolgte dann am 2. September schließlich die Katastrophe.
Diejenigen, welche die Anzeichen ignorierten starben. Bei dieser Katastrophe konnten sich jedoch ein paar wenige dadurch retten, dass sie die Vorgänge ihrer Umgebung aufmerksam beobachteten und Konsequenzen zogen.
Kommentar: Laut Wikipedia war der Bergsturz von Goldau vom 2. September 1806 nach dem Basler Erdbeben von 1356 die bisher grösste Naturkatastrophe der Schweiz. Diejenigen, welche die Anzeichen ignorierten starben. Bei dieser Katastrophe konnten sich jedoch ein paar wenige dadurch retten, dass sie die Vorgänge ihrer Umgebung aufmerksam beobachteten und Konsequenzen zogen.