Israel fürchtet seit Jahren einen Angriff militanter Islamisten mit der so genannten "schmutzigen Bombe". Aus diesem Grund testet das Land seit 2010 ohne Wissen der Bevölkerung die Auswirkungen der Mini-Atombombe in der Negev-Wüste.
radioaktiv, radio active
Israel hat einem Zeitungsbericht zufolge in der Negev-Wüste die Auswirkungen einer "schmutzigen Bombe" getestet. Die Haaretz berichtete am Montag, seit 2010 seien vier Jahre lang die möglichen Schäden eines solchen Angriffs in Israel geprüft worden. Eine "schmutzige Bombe" ist ein konventioneller Sprengsatz, der radioaktives Material enthält. Hintergrund der Tests sei die Sorge, militante Islamisten könnten in Zukunft eine solche primitive nukleare Waffe erlangen und gegen den jüdischen Staat einsetzen. Eine Armeesprecherin in Jerusalem sagte, man prüfe den Bericht.

Nach Darstellung von Haaretz erfolgten die Tests im Rahmen eines Projekts von Wissenschaftlern des Atomreaktors in Dimona in der Negev-Wüste. Ziel des vierjährigen Projekts "Sade Jarok", was übersetzt grüne Wiese bedeutet, seien Methoden zur Verteidigung gegen eine "schmutzige Bombe" gewesen. Der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hatte dem Iran 2013 vorgeworfen, er wolle Terroristen mit nuklearem Material für solche Sprengsätze ausstatten, die sie gegen Ziele im Westen einsetzen könnten.


Kommentar: Nur das der Iran nie irgendwelche Atom-Waffen baute noch besaß:

Insgesamt seien in Israel 20 Sprengsätze mit einem Gewicht von 250 Gramm bis 25 Kilo getestet worden, schrieb Haaretz. Sie enthielten den Stoff Technetium-99m, der unter anderem in der medizinischen Diagnostik verwendet wird. Nur eine Explosion sei in einem geschlossenen Raum, der Rest in der Wüste erfolgt. Das Ergebnis sei gewesen, dass die Strahlung im Zentrum der Explosion sehr stark war. Eine deutlich kleinere Strahlung verbreite sich mit dem Wind.

"Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass die Hauptgefahr solcher schmutzigen Bomben im Vergleich zu konventionellen Sprengsätzen der psychologische Effekt auf die Öffentlichkeit ist", hieß es in dem Bericht. Eine weitere Sorge sei, dass eine Explosion mit radioaktivem Material in einem geschlossenen Raum eine lange Absperrung und aufwändige Säuberungsaktionen zur Folge hätten.

Quelle: n-tv.de , tno/ppo/dpa