Das russische Gasprojekt in Griechenland soll Russlands Präsident Wladimir Putin zufolge Athen helfen, die Staatsschulden an internationale Gläubigern zurückzuzahlen, meldet Associated Press am Samstag.

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© Sputnik/ Sergei Guneev
In Bezug auf den Energiedeal mit Griechenland hat Putin bei seinem Treffen mit den Chefs ausländischer Nachrichtenagenturen am Freitagabend in St. Petersburg darauf verwiesen, dass er keine Unterstützung der EU für Griechenland sieht.

„Wenn die EU will, dass Griechenland seine Schulden begleicht, muss sie an einer wachsenden griechischen Wirtschaft interessiert sein, die der Schuldenrückzahlung hilft“, so Putin.

„Die EU sollte uns Beifall klatschen“, wird er von AP zitiert. „Was ist schlimm daran, wenn in Griechenland neue Jobs geschaffen werden?“

Moskau und Athen hatten am Freitag im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei Bau und Bedienung einer Verlängerung der Turkish-Stream-Pipeline unterzeichnet. Demnach soll 2016 mit der Weiterverlegung der Schwarzmeer-Leitung durch Griechenland begonnen werden.

Über die Gaspipeline Turkish Stream sollen jährlich bis zu 63 Milliarden Kubikmeter russischen Gases nach Europa transportiert werden. 47 Milliarden davon sind für Europa und der Rest für die Türkei bestimmt. Die 1.100 Kilometer lange Pipeline wird sich aus vier Strängen zusammensetzen.

Griechenland hat 320 Milliarden Euro Schulden, wovon rund 55 Milliarden auf Deutschland entfallen. Die EU und der IWF hatten Griechenland bisher mit 240 Milliarden Euro Unterstützung vor dem Staatsbankrott bewahrt.


An dem Treffen, das in der Nacht auf Samstag in der nach Boris Jelzin benannten präsidialen Bibliothek stattfand, nahmen neben dem Veranstalter, der Agentur TASS, die Leiter von elf größten Nachrichtenagenturen der Welt teil: Press Association, Reuters, DPA, Indo-Asian News Service, EFЕ, ANSА, The Canadian Press, Xinhua, Associated Press, France Press und Kyodo News.