Nestlé kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus und das ist gut so. Es folgt eine weitere Klage gegen Nestlé, diesmal wegen unerlaubter Wasserentnahme.
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Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Zu den bekanntesten gehören Perrier, San Pellegrino und Vittel, in der Schweiz auch Henniez.

Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Doch Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck macht kein Geheimnis daraus, dass Wasser in seinen Augen kein öffentliches Gut sein sollte, sondern auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel benötige. Nestlé erwirbt Wassernutzungsrechte und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!

In Algerien hat Nestlé die Wassernutzungsrechte erworben und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft. Während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat.

Obwohl Nestlés Erlaubnis, Wasser zu entnehmen vor 27 Jahren erloschen ist, ist Nestlé doch mitverantwortlich für die Dürre Kaliforniens. Aktivisten hoffen aber, dass jetzt der Gerechtigkeit genüge getan wird. Aktivisten haben nicht nur Nestlé verklagt, sondern auch die US-Forstverwaltung, wegen nicht-durchsetzen des Wasserentnahme-Stopps seit 27 Jahren!

Um Wasser zu verkaufen, muss man es zuerst besitzen. In weiten Teilen der USA, dem wichtigsten Absatzmarkt für Nestlés Wassersparte, gilt das „Recht der stärksten Pumpe“: Wer Land besitzt oder gepachtet hat, darf auf seinem Grundstück soviel Wasser pumpen, wie er will - ohne Rücksicht auf seine Nachbarn. Im ländlichen US-Bundesstaat Maine hat Nestlé eine ganze Reihe von Quellgebieten aufgekauft. Dort schöpft der Konzern jährlich mehrere Millionen Kubikmeter Wasser ab und transportiert sie mit Tanklastwagen zu seinen Abfüllfabriken.

Oregon musste im Juli in 5 Bezirken wegen der Dürre den Norstand ausrufen. Das Wasser wird immer knapper. Nestlé vertreibt 64 Marken Wasser in 43 Ländern. Der Konzern benutzt allein 50 Quellen in den Vereinigten Staaten und hier ist das Wasser Mangelware. Auch in Oregon versucht Nestlé seit 6 Jahren an die Wasserquellen zu kommen und ist seinem Zeil nahe. Nestlé hat für sein neues Werk 50(!) Arbeitsplätze versprochen. Irgendwann ist auch den Indigenen Völkern der Kragen geplatzt und haben zum Aufstand gegen Nestlé aufgerufen.

Sie versammelten sich vor dem Capitol um gegen die Wasserabfüllanlage von Nestlé zu protestieren.

Kalifornien- Trotz Dürre und abgelaufener Genehmigung, Nestlé bedient sich am Wasser

Bereits im April 2015 machten wir Netzfrauen darauf aufmerksam, dass Nestlé Waters North America schon lange Wasser aus die Quellen im Strawberry Canyon nördlich von San Bernardino anzapfen und das, obwohl die Genehmigungen bereits seit 27 Jahren abgelaufen sind. Das Wasser fließt durch eine Rohrleitung durch den National Forest und wird dann von Lastwagen zu einer Fabrikanlage befördert, wo es als Arrowhead 100 % Mountain Spring Water in Flaschen abgefüllt wird.

Bei einer Untersuchung im März 2015 stellte The Desert Sun fest, dass die Erlaubnis, die Nestlé hatte, um Wasser durch den National Forest von San Bernardino zu transportieren, bereits im Jahr 1988 abgelaufen ist.

Die Campaigner Gruppe The Story Of Stuff Project hat nun eine Klage gegen Nestlé angekündigt und zwar wegen illegaler Entnahme von Grundwasser in Kalifornien für seine Marke Arrowhead, die als einer der Hauptverursacher der Dürrekatastrophe des Staates gilt.

Dank großzügiger Spenden von vielen wütenden Bürgern konnte The Story Of Stuff Project genug Geld beschaffen für einen Mini-Dokumentarfilm mit dem Namen „This Land is our Land“.

Darin wird erzählt, wie Nestlé Millionen Gallonen Wasser vom San Bernadino National Forest abgepumpt hat und legt Beweise über kriminelle Aktivitäten von Nestlé vor, der als einer der unethischsten Großkonzerne der Welt gilt.

The Story Of Stuff Project berichtet:
„Während des Drehs in Kalifornien hat unser Team Beweise dafür gefunden, dass Nestlé außerhalb der gesetzlichen Vorgaben gehandelt hat. Nestlés Erlaubnis zur Wasserentnahme ist bereits vor 27 Jahren abgelaufen. Der US Forest Service hätte also den Hahn zudrehen sollen, stattdessen wurde Nestlé erlaubt, weiterhin und ungehindert Wasser zu entnehmen unter Missachtung der gesetzlichen Bedingungen und ohne Erlaubnis.“

„Um nun die öffentlichen Wasserresourcen zu schützen, haben wir uns mit zwei mächtigen Partnern zusammengetan, Courage Campaign und dem Center for Biological Diversity, um Nestlé vor einem Bundesgericht zur Verantwortung zu ziehen für seine illegalen Aktivitäten in diesem öffentlichen Gebiet.“
Das sind erfreuliche Neuigkeiten für Aktivisten und schreckliche Neuigkeiten für Nestlé, dessen CEO wahnsinnig genug ist zu glauben, dass Trinkwasser kein Menschenrecht ist und es daher privatisiert werden sollte.

Eine Fabrik (von Nestlé d.ÜS) in Kalifornien wurde bereits von Aktivisten geschlossen. Es ist der nächste Schritt im Kampf gegen Gier und Umweltvernichtung durch Großkonzerne.

Bitte teilt das Video, und falls ihr noch in Flaschen abgefülltes Wasser kauft - bitte hört auf damit!

Nestle hat zur Zeit mit mehreren Baustellen zu kämpfen:
  1. Hagens Berman nimmt die Schokoladeproduzenten Nestlé, Hershey’s und Mars ins Visier. Gegen die Firmen seien Sammelklagen in Kalifornien eingereicht worden - Die Kanzlei wirft den Kakaolieferanten insbesondere Kinderhandel und Zwangsarbeit vor Sammelklage gegen Nestlé, Hershey’s und Mars - Consumers File Suit Against Nestle, Hershey’s and Mars for Alleged Child Labor Used in Chocolate Production
  2. Sammelklage wurde in Kalifornien eingereicht, die Nestlé der Beihilfe zur Sklaverei in Thailand vorwirft. Nestlé importiere über einen thailändischen Lieferanten Thai Union Frozen Products mehr als 12.000 Tonnen Tiernahrung auf der Basis von Meeresfrüchten für die großen in den USA verkauften Marken. Ein Teil der Meeresfrüchte werde unter Sklaverei-Bedingungen gewonnen. >Sammelklage gegen Nestlé in den USA wegen Sklaverei - Unterstützt die EU wissentlich Sklavenarbeit?
  3. In Indien wird Nestlé verklagt. Die indische Regierung verklagt Nestlé auf Schadenersatz in Millionenhöhe .Auslöser des Rechtsstreits sind mit Blei vergiftete Maggi-Nudeln. 90 Millionen Euro soll Nestlé zahlen, doch das ist noch nicht alles. Nestle hat einen Anteil in Höhe von 80 % am indischen Instant-Nudeln Markt, doch das Image ist in Indien angekratzt, wenn nicht sogar vernichtet, wie die 400 Millionen Suppentüten, die in Indien vernichtet werden mussten.> Nestle Indien: Millionen Schadenersatzforderung, Vernichtung Millonen von Suppentüten und rote Zahlen -India Seeks $100 Million in Damages from Nestlé Over Maggi Noodles
Übersetzung Netzfrau Nanette Lohmann - Informationen Doro Schreier