Das neugekürte Wort des Jahres 2015 „Flüchtlinge“ wiederspiegelt nicht nur die hohe Zahl der Asylsuchenden, sondern auch die immer schärferen Auseinandersetzungen der Länder. Europa stehe vor der Gefahr einer Zerstörung, warnt der ehemalige OSZE-Vizepräsident Willy Wimmer.
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© AP Photo/ Jens Meyer
„Wenn wir uns die heutige Situation in Europa ansehen, ist die Politiker-Generation in der Führungs-Ebene nicht gerade das Gelbe vom Ei. Man sieht auf Schritt und Tritt, dass es in Richtung Zerstörung der Europäischen Union geht“, sagt Willy Wimmer im Gespräch mit Sputniknews.

Man könne nur hoffen, dass eine andere politische Generation die Führungsaufgaben in ganz Europa übernehme - Leute, die wissen, worauf es in Europa ankomme. „Im Augenblick hat man den Eindruck, es geht drunter und drüber und es ist nichts Organisiertes mehr zu sehen“, so der Politiker.

Europa müsse Wimmer zufolge ein strategisches Interesse daran haben, ungehinderten Zugang zur Russischen Föderation zu behalten: „Wir sehen, dass es auf der europäischen Landkarte eine Reihe von Staaten gibt, die auf amerikanisches Betreiben hin am liebsten eine neue Mauer zwischen uns und Moskau errichten würden.“ Ohne Russland gehe es in Europa nicht.

„Die strategische Entwicklung im Zusammenhang mit der Russischen Föderation ist in den letzten zwei Jahren aus Verschulden Europas und der Vereinigten Staaten notleidend geworden, und wir müssen ein Interesse daran haben, dass das nie mehr passiert“, meint er.

Die Arbeit von Medien wie Sputniknews finde er in der heutigen Informationswelt von zentraler Bedeutung: „Denn damit bekommt man original das geliefert, was man in der Russischen Föderation denkt. Es ist ein notwendiges Mittel gegen Propaganda. Man kann sich selber ein Urteil erlauben, wenn man die andere Seite hören kann.“