Dutch Harbor - Nach einem schweren Erdbeben auf den Aleuten-Inseln vor dem US-Bundesstaat Alaska sind hunderte Menschen aus Angst vor einem Tsunami in höher gelegene Regionen der Inseln geflohen. Die Tsunami-Warnung, die nach dem Beben der Stärke 7,3 ausgelöst worden war, wurde allerdings nach einer Stunde wieder aufgehoben. Schäden oder Verletzte wurden von den abgelegenen Inseln nicht gemeldet.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Erdbeben am Donnerstagabend (19.10 Uhr Ortszeit; Freitag 05.10 Uhr MESZ) 130 Kilometer nordöstlich des Seehafens Dutch Harbor in einer Tiefe von rund 40 Kilometern. Zentrum des Bebens waren demnach die zu den Aleuten gehörenden Fox-Inseln, rund 160 Kilometer östlich des kleinen Fischerdorfes Atka gelegen. Das Gebiet liegt knapp 1700 Kilometer westlich von Anchorage, der größten Stadt Alaskas.

Das örtliche Tsunami-Warnzentrum warnte vor einer Flutwelle. Auf der zu Alaska gehörenden Inselgruppe läuteten die Sirenen, die Behörden riefen die Einwohner auf, sich "sofort" ins Landesinnere auf höher gelegene Punkte zu begeben. Die Menschen hätten möglicherweise nur ein paar Minuten Zeit, um vor einem Tsunami zu fliehen, erklärte das Warnzentrum. Häuser und kleine Gebäude seien nicht ausgelegt, einem Tsunami standzuhalten.

Hunderte Menschen fuhren oder liefen daraufhin von den Küstengebieten ins Landesinnere. Etwa eine Stunde später gaben die Behörden Entwarnung. Feuerwehrleute und Polizisten informierten die Menschen im Landesinneren, dass sie an die Küste zurückkehren könnten.

Zur abgelegenen Inselgruppe der Aleuten gehören rund 300 kleine Inseln vulkanischen Ursprungs. Die Region wird häufig von Erdbeben erschüttert.