Whatsapp wirkt sich möglicherweise noch schädlicher auf das alltägliche Kommunikationsverhalten aus als befürchtet. Eine Studie aus Großbritannien belegt, dass Nutzer des Messengers verzögert oder gar nicht auf Laute ansprechen. Insbesondere, wenn sie von Menschen in ihrer näheren Umgebung angesprochen werden, scheinen Whatsapp-Nutzer geradezu auf ihren Ohren zu sitzen.
Bist Du taub, oder was?!
In ihrer mit 13 Testpersonen am University College London durchgeführten Studie "Inattentional Deafness: Visual Load Leads to Time-Specific Suppression of Auditory Evoked Responses" stellen britische Neurologen fest, dass auditive Reize, also Laute, zeitweise ausgeblendet werden, solange das Gehirn mit der Verarbeitung von optischen Reizen, also Bildern und Texten, beschäftigt ist. Der Grund: Die Kapazität des Gehirns für gleichzeitige visuelle und auditive Informationsverarbeitung ist begrenzt, der Arbeitsspeicher wird zwischen Sehen und Hören aufgeteilt - und sehr häufig gewinnt dabei das Sehen. Unaufmerksamkeitstaubheit betrifft keineswegs nur Smartphone-Benutzer, es ist ein wohlbekanntes, aber neurologisch erst allmählich erforschtes Alltagsphänomen und tritt auch bei Computerspielern, Lesern und Fernsehzuschauern auf.
Kommentar: 13 Personen sind kein riesiges Sample für eine wissenschaftliche Untersuchung.
Mythos Multitasking
Unaufmerksamkeitstaubheit, beziehungsweise generell die Fähigkeit des Gehirns Außenreize teilweise oder komplett zu filtern, ist wichtig, um eine Reizüberflutung zu verhindern und konzentriertes Arbeiten oder Schlafen zu ermöglichen. Laut dem Neurologen Peter Whybrow verbannen die Erkenntnisse der britischen Studie auch das oft bemühte Multitasking ins Reich der Legenden: "Unsere Gehirne wechseln von einer Aufgabe zur nächsten. Sie bearbeiten keine zwei Aufgaben gleichzeitig, und diese Studie belegt das."
Kommentar: Nicht nur wird Whatsapp Nutzer taub machen und die Umgebung vergessen lassen, sondern das Handy allgemein auch.