Mindestens sechs Menschen sind bei den Erdstößen im indischen Bundesstaat Manipur getötet worden. Die Erschütterungen waren auch in Myanmar und Bangladesch zu spüren.
Earthquake India
© Worshon Ngashangva/APZerstörtes Haus in Imphal, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Manipur
Bei einem heftigen Erdbeben der Stärke 6,7 sind im Nordosten Indiens mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Rund 100 weitere wurden nach Angaben von Behörden verletzt. Mehrere Gebäude sind zerstört. Besonders betroffen war Imphal, die Hauptstadt des Bundesstaates Manipur.

Wie die indische Meteorologiebehörde mitteilte, ereignete sich das Beben kurz vor Morgengrauen. Sein Epizentrum lag 35 Kilometer nordwestlich von Imphal in der Region Tamenglong im Grenzgebiet zu Myanmar in einer Tiefe von 17 Kilometern.

Die Menschen kamen durch herabfallende Trümmerteile zu Tode, wie die Polizei mitteilte. Dort hinterließ die Erschütterung große Risse in einigen Mauern, zudem stürzte ein Teil eines beliebten Marktgebäudes ein. Auch ein sechsstöckiger Neubau sei in sich zusammengefallen, hieß es.

In Guwahati, der größten Stadt des Nachbarstaates Assam, gerieten die Menschen in Panik und flohen aus ihren Häusern. Anwohner berichteten von mindestens zwei Erschütterungen binnen 60 Sekunden. Möbelstücke seien umgekippt und Bücher aus den Regalen geflogen, schilderten sie. "Der Boden wankte fast eine Minute lang, die Leute schreckten in ihren Häusern aus dem Schlaf auf", sagte die Bewohnerin Apem Arthur. Das Straßenbild der betroffenen Gegend sei eher von kleinen Häusern geprägt, große Gebäude seien in der Gegend rar.

Die Erschütterungen waren auch in Myanmar und Bangladesch zu spüren. Erst im April hatte ein gewaltiges Erdbeben den angrenzenden Himalaya erschüttert und in Nepal, Indien, China und Bangladesch insgesamt rund 9.000 Menschen in den Tod gerissen. Im Oktober und Dezember hatte die Erde im Dreiländereck von Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan gebebt.